WAZ: Der Protest hat gewirkt - Kommentar von Rolf Potthoff
Geschrieben am 25-04-2008 |
Essen (ots) - Wenn man bedenkt, dass Peking - nicht lang ist es her - mit diplomatischer Eiszeit auf den Empfang des Dalai Lama bei der Kanzlerin reagierte, ist Chinas Dialogangebot an eben denselben des Staunens wert.
Zweifellos hat hier die Empörung über Pekings aggressive Tibet-Politik Wirkung erzielt. Auch der Protest beim Lauf der olympischen Fackel ließ sich weder verbieten noch vertuschen vor den Augen der Welt.
Um die Spiele zu retten, ist Peking offenbar bereit, über den eigenen Schatten zu springen. Das muss respektiert werden. Und gewisse Perspektiven für die China-Politik ergeben sich eventuell auch.
Denn es dürfte Peking zwar leicht fallen, nach den Spielen wieder den harten Kurs einzuschlagen. Doch das Dialog-Angebot beweist, dass China das Verhalten der Weltöffentlichkeit eben nicht kaltschnäuzig abperlen lässt, sondern abwägend wahrnimmt und darauf reagiert.
Nicht zuletzt werden die Menschen gestärkt, deren Protest gegen das harte chinesische Vorgehen in Tibet verdeutlichte: Menschen- und Bürgerrechte sind universell keine beliebigen Werte.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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