Bericht des Kompetenzzentrums für Familie ist kein großer Wurf
Geschrieben am 29-04-2008 |
Berlin (ots) - Anlässlich der gestrigen Vorstellung der Arbeitsergebnisse des Kompetenzzentrums für familienbezogene Leistungen erklärt Christiane Reckmann, Vorsitzende des Zukunftsforum Familie e.V.:
Viel Aufwand für wenig Ergebnisse, auf diese Formel kann die Arbeit des Kompetenzzentrums aus unserer Sicht gebracht werden. Wesentliches Motiv für die Einsetzung des familienpolitischen Expertengremiums vor knapp eineinhalb Jahre durch Familienministerin von der Leyen war die Überprüfung und eventuelle Neuausrichtung familienbezogener Leistungen und Maßnahmen in Deutschland. Wer sich hier aber Neues und Wegweisendes erwartet hat, wird bitter enttäuscht: Die hochkarätige Wissenschaftskommission kommt lediglich zu dem Schluss, dass es keine "einfache Leistung für alle Familien" gebe. Dass eine Bündelung von Leistungen bei Familienkassen eine sinnvolle Option wäre, wird nur angedeutet. Auch zum Thema materielle Grundsicherung von Kindern ist vom Kompetenzzentrum nichts zu hören.
Gegen die Empfehlung, Mehrkindfamilien über ein gestaffeltes Kindergeld besonders zu unterstützen, ist prinzipiell nichts einzuwenden. Allerdings nur, wenn bereits den ersten und zweiten Kindern eine Kindergelderhöhung in substantiellem Ausmaß zugute kommt. Wir fordern ein Kindergeld von über 200 EUR für alle Kinder, um die Lücke zwischen Kindergeldbetrag und höchster steuerlicher Entlastung durch den Kinderfreibetrag zu schließen. Erst wenn das realisiert ist, kann aus unserer Sicht über ein noch höheres Kindergeld für dritte und folgende Kinder nachgedacht werden.
Wir kritisieren schließlich auch die wenig transparente Arbeitsweise des Kompetenzzentrums und die selektive Veröffentlichungspolitik von Arbeitsberichten: Hier waren offensichtlich politische Opportunitätsgründe ausschlaggebend dafür, ob und wann ein Zwischenergebnis veröffentlicht wurde.
Das ZFF wurde 2002 auf Initiative der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Neben Gliederungen der AWO sind dort unter anderem die Bundesvereinigung der Mütterzentren, der Progressive Eltern- und Erzieherverband (PEVNW) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativkindergärten organisiert.
Originaltext: Zukunftsforum Familie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60410 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60410.rss2
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