Der Tagesspiegel: Föderalismusreform: Sachverständiger Hans Meyer warnt vor dramatischen Folgen für die Wissenschaft
Geschrieben am 21-05-2006 |
Berlin (ots) - Der Berliner Staats- und Verfassungsrechtler Hans Meyer (73) kritisiert die geplante Förderalismusreform und warnt vor dramatischen Folgen für die Wissenschaft. Dem Bund solle die Möglichkeit genommen werden, den Ländern in Notlagen wie dem sich abzeichnenden neuen "Studentenberg" Hilfe zu leisten, sagte Meyer im Interview mit dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Meyer ist einer der Sachverständigen, die im Bundestag zur Föderalismusreform gehört werden. Er befürchte einen künftigen Mangel an gut ausgebildeten Forschern. Wenn der Bund zukünftig nur noch in der Forschung Finanzhilfen leisten könne, drohe eine Trennung von Lehre und Forschung an den Universitäten. "Je schlechter die Ausbildung dort ist, umso schlechter wird der Nachwuchs für die Forschung sein", sagte Meyer. Der ehemalige Präsident der Humboldt-Universität (1993 bis 2000) schlägt vor, einen "neuen Investitionsbegriff" in das Grundgesetz einzuführen, der es dem Bund im Rahmen von Sonderprogrammen erlauben würde, auch in Personalkosten, beispielsweise an den Hochschulen, zu investieren.
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