Greenpeace und Imker wollen vor Gericht Anbaustopp für Gen-Mais durchsetzen
Geschrieben am 02-05-2008 |
Hamburg/ Braunschweig (ots) - Mit einem Eilantrag beim Braunschweiger Verwaltungsgericht wollen Greenpeace und Imker den Anbau von Gen-Mais MON810 stoppen. Der Hintergrund: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat im Dezember 2007 trotz vorherigen Verbots den Handel mit dem Saatgut des Gen-Maises wieder zugelassen. Daher können Landwirte den umstrittenen Mais derzeit aussäen. MON810 bildet durch eine Genmanipulation ein Gift, das einen Maisschädling bekämpfen soll. Es ist allerdings auch eine Gefahr für andere Organismen, darunter Honigbienen. Wenn die Aussaat nicht gestoppt wird, muss der Mais zum Schutz der Bienen noch vor der Blüte untergepflügt oder geerntet werden.
"Der Anbau des Gen-Maises ist in anderen europäischen Ländern wegen der ungeklärten Umweltrisiken verboten", sagt Barbara Kamradt, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. "Landwirtschaftsminister Horst Seehofer ist der Schutz der Umwelt offensichtlich weniger wichtig. Er hat den Weg für den Gen-Mais in Deutschland geebnet. Das ist unverantwortlich. Jetzt müssen die Gerichte tätig werden, um die Umwelt vor Schaden zu bewahren."
Das BVL hatte im Frühjahr 2007 ursprünglich entschieden, dass das Saatgut für MON810 nicht verkauft werden darf, solange nicht ein sorgfältiger Umweltbeobachtungsplan vorliege. Damals befürchtete die Behörde noch, dass der Anbau von MON810 eine Gefahr für die Umwelt darstelle.
Der Gentechnik-Konzern Monsanto legte daraufhin einen völlig unzureichenden Beobachtungsplan vor, der Horst Seehofer (CSU) und seiner Behörde jedoch ausreichte, um den Handel mit MON810 wieder zuzulassen. Ein von Greenpeace in Auftrag gegebenes wissenschaftliches Gutachten belegt, dass der Plan auf belanglosen Angaben und falschen Daten basiert. Er enthält keine Beweise dafür, dass MON810 unschädlich ist und keine Gefahr für die Umwelt darstellt. Monsanto gibt 32 angebliche Feldstudien im Überwachungsplan an. Bei zwölf Angaben handelt es sich allerdings nicht um Feldstudien und fünf weitere untersuchen Gen-Baumwolle. Sechs der Studien untersuchen Ökosysteme, Tierarten und landwirtschaftliche Räume außerhalb Europas, die Erkenntnisse lassen sich kaum auf die heimischen Ökosysteme übertragen. Außerdem werden mögliche Schäden bei anderen Tierarten wie Vögeln, Schmetterlingen, Wasserlebewesen oder auch Bienen nicht berücksichtigt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Barbara Kamradt, Tel. 040 - 30618 371. Hier erhalten Sie auch den Eilantrag und das wissenschaftliche Gutachten. Internet: www.greenpeace.de
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
134521
weitere Artikel:
- Ilja Seifert: UN-Behindertenkonvention wird enorme Auswirkungen haben Berlin (ots) - Zum morgigen Inkrafttreten der weltweit gültigen UN-Konvention zur Förderung und zum Schutz der Rechte und Würde von Menschen mit Behinderungen erklärt der behindertenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag Ilja Seifert: Morgen ist es soweit: Die UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen wird verbindlich! Ein guter Tag für die Menschen- und Bürgerrechte, weltweit. Zunächst allerdings nur in denjenigen 20 Staaten, die die Konvention ratifizierten. Die BRD ist - leider - nicht dabei. Das liegt mehr...
- Vielfalt statt Monokulturen gegen den Welthunger / Breites Bündnis organisiert Pfingst-Demonstration am 12. Mai gegen Hunger, Agrar-Spekulanten und Gentechnik Berlin (ots) - Zum Auftakt der Verhandlungen der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) rufen 80 Bauern-, Entwicklungs- und Umweltschutzorganisationen unter dem Motto "Regional - Fair - Gentechnikfrei" zu einer Demonstration am Pfingstmontag in Bonn auf. Sie fordern eine radikale Wende in der Agrarpolitik, faire Lebensmittelpreise, freien Zugang zu Saatgut und Wissen und Selbstbestimmung bei der Wahl der Lebensmittel und Anbaumethoden. Sie wenden sich gegen industrielle Monokulturen, Agrar-Sprit mehr...
- SoVD: UN-Konvention für Rechte behinderter Menschen zügig ratifizieren Berlin (ots) - Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Am 3. Mai wird die UN-Konvention zum Schutz der Rechte behinderter Menschen offiziell in Kraft treten, nachdem sie inzwischen von 20 Staaten ratifiziert worden ist. Damit gilt die UN-Konvention in den Staaten, die sie bereits ratifiziert haben. Der SoVD fordert die Bundesregierung auf, die UN-Konvention zum Schutz der Rechte behinderter Menschen zügig zu ratifizieren und umzusetzen. mehr...
- Das Erste / Montag, 5. Mai 2008, 21.45 Uhr / Report München München (ots) - Folgende Beiträge sind vorgesehen: Preissteigerungen ohne Ende: Wie mit der Lebensmittelknappheit Verbraucher getäuscht werden Abgeschoben und allein gelassen: Die ungehörten Hilferufe traumatisierter Polizisten Gefangen im Netz der Gesundheitsbürokraten: Der entwürdigende Kampf pflegebedürftiger Menschen um ihre Rechte Moderation: Claudia Schick Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7560 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7560.rss2 mehr...
- dbb Kritik erfolgreich - Gesetzentwurf zur Besoldungsanpassung überarbeitet Berlin (ots) - Heesen: Jetzt das Gesetz schnell in die Tat umsetzen Die Kritik des dbb beamtenbund und tarifunion am Gesetzentwurf zur Anpassung der Besoldung für die Beamten, Richter, Soldaten und Versorgungsempfänger des Bundes war erfolgreich: Die lineare Anpassung für 2008 um 3,1 Prozent wird nicht - wie im ursprünglichen Regelungsentwurf vom 25. April vorgesehen - mit dreimonatiger Verzögerung gelten, sondern bereits ab 1. Januar 2008. "Damit ist eine unserer Kernforderungen berücksichtigt und die sachlich nicht zu rechtfertigende mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|