Seyran Ates: Kulturen und Religionen darauf abklopfen, ob sie mit dem Grundgesetz vereinbar sind
Geschrieben am 02-05-2008 |
Bonn (ots) - Die Autorin und Frauenrechtlerin Seyran Ates hat in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung heute 24 Uhr) das islamische Kopftuch als das nach außen hin "ultimative Zeichen der Geschlechtertrennung" bezeichnet. Es diene vor allem zur "Sexualisierung der Frau und der Kinder", so Ates. "Man muss wirklich blind sein, wenn man nicht sieht, dass das Kopftuch jetzt im Straßenbild immer mehr zunimmt, vor allem bei Kindern. Wenn in der Grundschule schon und teilweise in Kindergärten - und das ist die Realität aus Berlin, Köln, München, Hamburg und in den größeren Städten - Mädchen Kopftücher tragen, dann läuft irgend etwas schief im Religionsverständnis", sagte die Buchautorin. Da im Grundgesetzt manifestiert sei, "dass wir uns für die Gleichberechtigung einzusetzen haben, dürfen wir kein Symbol erlauben und dulden, das die Trennung der Geschlechter manifestiert." Ates forderte, die "Kulturen und Traditionen, auch Religionen, darauf abklopfen, ob sie mit unserem Grundrecht vereinbar sind." Hier sehe sie "einen Zustand, der nicht akzeptabel ist für unsere Gesellschaft", so die Frauenrechtlerin. Sie selbst könne "keine Kultur akzeptieren, die die Gleichberechtigung der Geschlechter ausschließt und keine Religion, die es als Programm hat, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter nicht möglich ist."
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