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Der Tagesspiegel: Auch das Aus für Tegel ist schon besiegelt: Berlins Senat widerrief Betriebsgenehmigung des Flughafens schon 2005

Geschrieben am 02-05-2008

Berlin (ots) - Berlin - Eine Woche nach dem Scheitern des
Volksentscheids über den Flughafen Tempelhof ist klar, dass es einen
ähnlichen Streit um die Schließung Tegels nicht geben wird. Nach
Informationen des Tagesspiegels ist der Widerruf der
Betriebsgenehmigung des Airports im Norden Berlins schon seit
November 2005 rechtskräftig. Auch die planrechtliche Entwidmung als
Flughafen, die im Februar 2006 erfolgte, ist juristisch unanfechtbar.
Das geht aus den Unterlagen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
als zuständiger Behörde hervor. Nach der für Ende 2011 geplanten
Eröffnung des Großflughafens in Schönefeld (BBI) ist in Tegel also
kein ziviler Flugverkehr mehr genehmigungsfähig.
Wie bei Tempelhof ist offen, was aus dem 450 Hektar großen Gelände in
Tegel wird. SPD, Linke und Grüne haben den Senat im April 2007 in
einem Parlamentsbeschluss aufgefordert, "in einem breiten
öffentlichen Diskussionsprozess" ein Konzept für die Nachnutzung zu
entwickeln. Grundlage dafür soll das "Planwerk Westraum" der
Stadtentwicklungsverwaltung sein. "Die vom Kurt-Schumacher-Platz zu
erreichenden Flächen sind für vielfältige Arbeits- und
Wohnmöglichkeiten geeignet", steht in dem Papier. Das
Flughafen-Terminal sei für eine "private Großinvestition" geeignet,
zum Beispiel als Firmenzentrale, Ausstellungs- oder
Veranstaltungszentrum. Die zum Hohenzollernkanal und dem Tegeler
Forst orientierten Randbereiche könnten zu neuen
Einfamilienhausgebieten entwickelt werden. Ähnlich wie in Tempelhof
wird der zentrale Grundstücksteil, auf dem noch die Start- und
Landebahnen liegen, als Parklandschaft empfohlen. Das Planwerk des
Senats enthält die Vision eines großflächigen Erholungsgebiets
zwischen Jungfernheide und Flughafensee. Sogar ein Wander- und
Fahrradweg von der Spree am Hauptbahnhof bis nach Spandau wäre
möglich. Der Senat und die "Bürgerinitiative gegen das Luftkreuz"
erhoffen sich erhebliche Aufwertung der Wohnquartiere in
Flughafennähe sowie den Einflugschneisen von der Spandauer
Wasserstadt über Reinickendorf bis Pankow. In der Planung fehlt
bisher eine Bedarfsanalyse für zusätzliche Wohnsiedlungen im Norden
Berlins und ein Konzept für Gewerbeansiedlung.
Die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura befürchtet
mit der Schließung den Verlust von 20000 Arbeitsplätzen. Die FDP
rechnet mit 15000 Arbeitsplätzen, die in Reinickendorf und
angrenzenden Ortsteilen verloren gehen, und fordert den Ausbau "des
Standorts Tegel für Zukunftstechnologien". Die Bezirks-SPD will "je
ein Drittel Gewerbe, Wohnen und Grünfläche". Wer dort investieren
könnte, ist nicht bekannt.

Inhaltliche Rückfragen unter 030 26 009 389.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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