Der Tagesspiegel: FDP-Haushaltspolitiker Fricke sieht Milliardenrisiken / Schwarz-rote Haushaltspolitik "utopisch" und "Fata Morgana"
Geschrieben am 04-05-2008 |
Berlin (ots) - Dem Bundeshaushalt drohen in diesem und im nächsten Jahr Deckungslücken in Milliardenhöhe. Die von der großen Koalition bereits beschlossenen Mehrausgaben und das zurückgehende Wirtschaftswachstum reißen nach Berechnungen des Vorsitzenden des Haushaltsausschusses im Bundestag, Otto Fricke (FDP), ein Loch von rund 10 Milliarden Euro in die Etatplanungen von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) für dieses Jahr. Angesichts der umfangreichen Wünsche der Fachminister erwartet Fricke im kommenden Jahr sogar ein Planungsloch von insgesamt 20 Milliarden Euro. Die Pläne von Union und SPD, 2011 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt vorzulegen, seien "utopisch", sagte Fricke dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe). Zu einer "Fata Morgana" werde das prestigeträchtige Koalitionsprojekt des Dreiklangs "Sanieren, Reformieren, Investieren".
In einer detaillierten Aufstellung hat Fricke, die Risiken für den Haushalt 2008 und für die mittelfristige Finanzplanung aufgelistet. Danach kostet allein die Wiedereinführung des Bundeszuschusses für die gesetzliche Krankenversicherung bis 2016 kumuliert rund 76 Milliarden Euro und die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I bis 2011 rund 3,5 Milliarden Euro. Die aus der Bankenkrise resultierenden steuerlichen Mindereinnahmen und das IKB-Hilfspaket könnten den Etat in diesem Jahr mit rund vier Milliarden Euro belasten, erwartet Fricke. Auch der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst werde zusätzliche 1,3 Milliarden Euro kosten. Dazu kämen Kinderzuschlag, außerplanmäßige Rentenerhöhung und Zusatzausgaben für Forschung und Entwicklung. Damit zeichneten sich für den Haushalt 2008 und die mittelfristige Finanzplanung "erhebliche und schwer beherrschbare Milliardenrisiken" ab, fürchtet der FDP-Politiker. Eine Risikovorsorge oder ein Puffer seien weder im laufenden Haushalt noch in der Finanzplanung vorhanden.
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
134690
weitere Artikel:
- Kölner Stadt-Anzeiger: Trittin: Steinmeier soll zum "Grüß-August für die Vereinten Nationen werden" Köln (ots) - Berlin - Der grüne Außenpolitiker und Fraktionsvize Jürgen Trittin hält den Vorstoß der Unionsfraktion, einen Nationalen Sicherheitsrat einzurichten, für einen Versuch, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu entmachten. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe) sagte Trittin: "Steinmeier soll zum Grüß-August für die Vereinten Nationen reduziert werden, nach dem Vorbild des früheren US-Außenministers Colin Powell." Ziel sei, die Außenpolitik künftig im Kanzleramt zu machen. Trittin kritisierte, mittelfristig solle mehr...
- Westfälische Rundschau: NRW-Schulministerium: Schulen sollen Nachhilfe selbst anbieten Dortmund (ots) - Dortmund. Die nordrhein-westfälische Landesregierung fordert die Schulen im Land auf, den Nachhilfeunterricht für schwächere Schüler selbst zu organisieren. Nach einem Bericht der Westfälischen Rundschau (Montagsausgabe) favorisiert das Schulministerium dabei ein Tutorenmodell, bei dem ältere Schüler leistungsschwächeren Mitschülern nachmittags in der Schule Nachhilfe geben. "Es gibt bereits sehr gute Erfahrungen mit solchen Modellen", erklärte ein Ministeriumssprecher gegenüber der WR. An manchen Einrichtungen sei nach mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung kommentiert die Steuervorschläge der CSU: Frankfurt/Oder (ots) - Es scheint, dass ihr die jüngsten Umfragen nicht nur Nerven, sondern auch Verstand und Verantwortungsgefühl geraubt haben. Ob das Erfolg haben kann? Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55506.rss2 Pressekontakt: Märkische Oderzeitung CvD Telefon: 0335/5530 563 cvd@moz.de mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum chinesisch-tibetischen Dialog schreibt die Märkische Oderzeitung: Frankfurt/Oder (ots) - Noch vor wenigen Monaten glaubte niemand daran, dass sich Abgesandte der Pekinger Führung mit Emissären des Dalai Lama treffen. Doch seit den Unruhen in Tibet und den heftigen Protesten beim olympischen Fackellauf ist die Lage eine andere. Die zur pompösen Selbstdarstellung geplanten Sommerspiele drohen im politischen Hickhack zu versinken. Deshalb redet man jetzt wieder direkt mit der tibetischen Exil-Regierung. Allerdings stellt das einen taktischen Zug dar, der an der eigentlichen Konstellation nichts ändern mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die CDU streitet über Altersarmut - Die Rente wird zum Wahlkampfthema = Von Wolfgang Radau Düsseldorf (ots) - Im Ton ist Alt-Bundespräsident Roman Herzog deutlich moderater. Wo er noch vor drei Wochen das Schreckgespenst einer "Rentnerdemokratie" an die Wand gemalt hatte, die die Nachfolge-Generation ausplündert, spricht er jetzt von einem neuen Generationenvertrag: Für die Jüngeren müsse noch was übrigbleiben im Rententopf. Eine Lösung des Problems der Altersarmut hat aber auch der jüngste Herzog-Vorstoß nicht in greifbare Nähe gerückt. Das trifft ebenso auf Jürgen Rüttgers zu. Der fordert für Menschen, die 35 Jahre und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|