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245 Milliarden Euro im Jahr 2006 für Gesundheit ausgegeben

Geschrieben am 05-05-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, beliefen sich die Ausgaben für Gesundheit im Jahr 2006 auf
insgesamt 245,0 Milliarden Euro. Dies war ein Anstieg um 5,7
Milliarden Euro oder 2,4% gegenüber dem Vorjahr. Damit entsprachen
die Ausgaben 10,6% des Bruttoinlandsproduktes oder gut 2 970 Euro je
Einwohner (2005: 2 900 Euro).

Größter Ausgabenträger im Gesundheitswesen war die gesetzliche
Krankenver-sicherung. Ihre Ausgaben erreichten im Jahr 2006 139,8
Milliarden Euro und lagen somit um 3,9 Milliarden Euro oder 2,9% über
denen des Vorjahres. Damit ist 2006 der von der gesetzlichen
Krankenversicherung getragene Ausgabenanteil (57,0%) wie schon 2005
(56,8%) wieder leicht gestiegen, nachdem er in den Jahren 1992
(62,7%) bis 2004 (56,3%) überwiegend rückläufig war. Die privaten
Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck zahlten mit
33,3 Milliarden Euro rund 1,1 Milliarden Euro oder 3,4% mehr als im
Jahr 2005. Ihr Ausgabenanteil (2006: 13,6%) blieb gegenüber den
beiden Vorjahren nahezu unverändert. In den Jahren 1992 (10,3%) bis
2004 (13,6%) war er dagegen deutlich gestiegen. 22,5 Milliarden Euro
oder 9,2% der Gesundheitsausgaben entfielen im Jahr 2006 auf die
private Krankenversicherung. Auch ihr Anteil hat im Vergleich zum
Jahr 1992 (7,4%) zugenommen.

Einrichtungen der ambulanten Gesundheitsversorgung spielen in
Deutschland traditionell eine bedeutende Rolle. Auf diese
Einrichtungen entfiel im Jahre 2006 fast die Hälfte der gesamten
Ausgaben (118,6 Milliarden Euro oder 48,4%). Sie stiegen im Vergleich
zum Vorjahr um 2,8%. Vom Ausgabenvolumen her betrachtet waren
Arztpraxen (36,4 Milliarden Euro), Apotheken (34,7 Milliarden Euro)
und Zahnarztpraxen (15,8 Milliarden Euro) die bedeutsamsten
ambulanten Einrichtungen.
Im (teil-)stationären Sektor wurden mit 90,1 Milliarden Euro 2,9%
mehr aufgewendet als im Jahr 2005. Diese Summe entsprach einem Anteil
von 36,8% an den gesamten Ausgaben. Zu den (teil-)stationären
Einrichtungen gehören Krankenhäuser (63,9 Milliarden Euro), die
Einrichtungen der (teil-)stationären Pflege (18,8 Milliarden Euro)
sowie die Vorsorge- und Rehabilitationsein-richtungen, auf die 7,4
Milliarden Euro entfielen.

Über die Hälfte der Ausgaben entfiel auf ärztliche Leistungen und
Waren (das sind Arzneimittel inklusive Verbandmittel, Hilfsmittel,
sonstiger medizinischer Bedarf sowie Material- und Laborkosten bei
der Versorgung mit Zahnersatz). Für beide Leistungsarten wurden
jeweils knapp 27% der Gesamtausgaben aufgewendet. Die Ausgaben für
ärztliche Leistungen stiegen dabei um 3,2% im Vergleich zum Jahr
2005, die Ausgaben für Waren um 2,0%. Vom Ausgabenvolumen her
betrachtet waren Arzneimittel (39,6 Milliarden Euro) und Hilfsmittel
(10,9 Milliarden Euro) die bedeutsamsten Komponenten in diesem
Leistungssegment. Überdurchschnittliche Ausgabenanstiege (+ 4,4%) gab
es im Leistungsbereich Prävention und Gesundheitsschutz, für den im
Jahr 2006 9,3 Milliarden Euro aufgewendet wurden. Ursächlich hierfür
ist unter anderem die Zunahme der Ausgaben für
Früherkennungsmaßnahmen (zum Beispiel von Krebserkrankungen) und
Präventions-leistungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung
getragen werden.

Die hier vorgestellten Ergebnisse folgen dem Konzept des "System
of Health Accounts", welches von der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Statistischen Amt der
Europäischen Union (Eurostat) zum Zweck der internationalen
Vergleichbarkeit von Gesundheitsausgaben empfohlen wird. Gemäß den
dort enthaltenen Definitionen umfassen die Gesundheitsausgaben
sämtliche Güter und Leistungen mit dem Ziel der Prävention,
Behandlung, Rehabilitation und Pflege, die Kosten der Verwaltung
sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Aufwendungen für Forschung und Ausbildung im Gesundheits-wesen, sowie
Ausgaben für krankheitsbedingte Folgen (zum Beispiel Leistungen zur
Eingliederungshilfe) und Einkommensleistungen, wie die
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall werden nachrichtlich nachgewiesen.
Begründet durch diese Abgrenzung weichen die Gesundheitsausgaben in
der Gesundheitsausgabenrechnung von den Ausgaben der einzelnen
Sozialversicherungsträger, insbesondere der gesetzlichen
Krankenversicherung, ab.

Diese und viele weitere gesundheitsbezogene Daten finden sich auch
unter der Adresse www.gbe-bund.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Michael Müller,
Telefon: (01888) 644-8161,
E-Mail: gesundheitsrechensysteme@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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