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ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus": Rentenerhöhung 2009 um rund 3,5 Prozent möglich - Steigerung fällt mit ziemlicher Sicherheit wesentlich höher als erwartet

Geschrieben am 05-05-2008

Köln (ots) - Die Rentenerhöhung, die in den kommen Tagen vom
Bundestag beschlossen werden soll, würde im Jahr 2009 nach
Informationen des ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus" deutlich höher
ausfallen als bisher erwartet. Demnach würde die Rente nach
Aussetzung des Riester-Faktors zum 1. Juli 2009 nicht nur wie von
der Bundesregierung angekündigt um 2,2 Prozent, sondern
voraussichtlich sogar um rund 3,5 Prozent steigen. Das berichtet
"Plusminus" in seiner Sendung am Dienstag, 21.50 Uhr im Ersten. Wie
Recherchen ergaben, liegen die durchschnittlichen Tariferhöhungen
momentan mit vier Prozent höher als bisher angenommen. "Das führt zu
einer dreiprozentigen Erhöhung der sozialversicherungspflichtigen
Entgelte und das ist dann auch die Steigerungsrate, die den Rentnern
zugute kommt", sagte der Finanzwissenschaftler Prof. Bernd
Raffelhüschen aus Freiburg im Breisgau gegenüber "Plusminus".
Außerdem sorge der so genannte Nachhaltigkeitsfaktor für eine weitere
Erhöhung, so dass die Rentner 2009 rund 3,5 Prozent mehr erwarten
können. Für einen Durchschnittsrentner wären das immerhin gut 40 Euro
pro Monat.

Die Bundesregierung hatte vor kurzem angekündigt, den erst 2004
eingeführten "Riester"-Faktor, der die Rentenerhöhung dämpfen soll,
für zwei Jahre auszusetzen. Die Rentner sollten in den Jahren 2008
und 2009 vom wirtschaftlichen Aufschwung und den Lohnsteigerungen
profitieren. Zum Stichtag am 1. Juli dieses Jahres sollen die Renten
daher statt um 0,46 um 1,1 Prozent steigen, ein Rentner mit
durchschnittlicher Rentenhöhe von 1170 Euro hätte dann zwar pro Monat
nur 12 Euro mehr im Geldbeutel, doch zum 1. Juli 2009 sollte die
Steigerung sogar noch einmal 2,2 Prozent betragen. Das wären dann 25
Euro monatlich mehr im Portemonnaie. Nach Berechnungen von
"Plusminus" könnten es im kommenden Jahr aber sogar gut 40 Euro
werden.

Bisher gingen Rentenkasse und Bundesregierung für das Jahr 2008
von einer durchschnittlichen Entgeltsteigerung von nur 2,2 Prozent
aus. Doch diese für die Rentenerhöhung 2009 entscheidende Größe
könnte laut Raffelhüschen sogar bei über 3 Prozent liegen. Daneben
führt der Nachhaltigkeitsfaktor zu weiteren, deutlich positiveren
Ergebnissen als gedacht. Der Nachhaltigkeitsfaktor in der
Rentenformel sollte eigentlich dafür sorgen, dass bei langfristig
sinkender Zahl erwerbstätiger Beitragszahler auch die Rentenhöhe
sinkt - beziehungsweise langsamer steigt. Im Moment erzeugt dieser
Nachhaltigkeitsfaktor jedoch das Gegenteil: Denn tatsächlich ist
nicht nur die Arbeitslosigkeit gesunken, sondern auch die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf Rekordniveau
gestiegen. "2009 kann ein Jahr sein, wo die Rentner tatsächlich mehr
zusätzliches Geld in der Tasche haben, als die Erwerbstätigen",
vermutet Professor Raffelhüschen. Ob die Rente im Juli 2009 nun um
3,5 Prozent oder sogar noch mehr steigen wird, steht erst bei
Vorliegen endgültiger Zahlen im April nächsten Jahres fest.

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221-220-2770
Klaus Schmidt, Redaktion Plusminus, Telefon 0221-220-3905


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