Globales Problem des Abbruchs von Osteoporose-Behandlungen gefährdet Leben und kostet Milliarden
Geschrieben am 22-05-2006 |
Wien, Österreich (ots/PRNewswire) -
- Mit Foto
- International Osteoporosis Foundation und Filmstar Britt Ekland rufen mit dem Start der Kampagne für mehr Durchhaltevermögen zu dringendem Handeln auf
Ein neuer Bericht der International Osteoporosis Foundation (IOF) beschreibt zum ersten Mal detailliert die globalen Folgen und erheblichen persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Kosten, die damit verbunden sind, dass Frauen ihre Osteoporose-Behandlung nicht durchhalten.
(Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20060522/213166)
Ungefähr die Hälfte der Patienten und Patientinnen brechen ihre wöchentliche Behandlung innerhalb eines Jahres(1,2) ab und setzen sich dadurch einer grösseren Gefahr durch Knochenbrüche aus mit der Folge einer wachsenden finanziellen Belastung der Gesundheitssysteme. Der Bericht bildet das Signal für den Start der IOF-Kampagne zur Stärkung des Durchhaltevermögens, nämlich das Schliessen der Lücke in der Osteoporose-Behandlung durch die Betonung der wahren Belastung für den Fall, dass die Behandlung abgebrochen wird.
Folgen des Abbruchs der Behandlung
Osteoporose ist eine verbreitete Krankheit, von der jede dritte Frau und jeder fünfte Mann betroffen sind.(3,4,5) Die Krankheit ist behandelbar, jedoch ist mangelndes Durchhalten der Behandlung bei Osteoporose ein riesiges Problem und für viele Patienten ist es schwer, die empfohlene medikamentöse Langzeit-Behandlung durchzuhalten. Dieses mangelnde Durchhaltevermögen ist für Menschen mit Osteoporose umso entscheidender, als weniger als ein Drittel der Frauen, die sich einen Knochenbruch zuziehen, ihr früheres Mobilitätsniveau je wiedererlangen und mehr als ein Drittel ständige Pflege benötigen.(6)
Dieser Mangel hat auch erhebliche finanzielle Auswirkungen, da die Osteoporose allein in Europa mittlerweile mehr als EUR 4,8 Mrd. pro Jahr an Krankenhaustagen (7) kostet und diese Kosten wahrscheinlich noch weiter steigen werden, wenn die Zahl der Knochenbrüche nicht gesenkt wird. Bei Frauen über 45 Jahren entfallen auf die Osteoporose mehr Krankenhaustage als auf viele andere Krankheiten wie z.B. Diabetes, Herzinfarkt und Brustkrebs.(8)
Europäische Trends entwickeln sich weltweit mit enormen wirtschaftlichen Kosten
Das Dossier zum Durchhaltevermögen basiert auf einem IOF-Bericht des Jahres 2005 mit dem Titel "The Adherence Gap: Why Osteoporosis Patients Don't Continue with Treatment" (Mangelndes Durchhaltevermögen: Warum Osteoporose-Patienten die Behandlung abbrechen), in dem die mangelnde Beibehaltung der Behandlung in fünf grossen europäischen Ländern aufgezeigt wird. Der neue Bericht zeigt, dass das europäische Muster mangelnder Beibehaltung der Behandlung eine weltweite Dimension erreicht.
- Bis zum Jahr 2050 wird die weltweite Steigerung der Kostenbelastung auf mindestens EUR 106 Mrd. (US$ 131,5 Mrd.)(9) geschätzt.
- Mehr als die Hälfte der in einer neuen, diesem Dossier beigefügten Studie befragten brasilianischen Ärzte schätzten die jährlichen Kosten für die Behandlung von auf Osteoporose zurückzuführende Knochenbrüche auf mehr als EUR 81 Mio. (US$ 100 Mio.)(10)
- In Grossbritannien betragen die jährlichen Kosten der auf Osteoporose zurückzuführenden Knochenbrüche zwischen EUR 2,2 und EUR 2,6 Mrd. (GBP 1,5 bis GBP 1,8 Mrd.)(11)
- In Spanien kommt es zu 25.000 Knochenbrüchen pro Jahr und infolgedessen zu direkten Kosten von mehr als EUR 126 Mio. sowie indirekten Kosten von über EUR 420 Mio.(12)
- In den Jahren 2001 bis 2003 passierten ungefähr 2,39 Millionen auf Osteoporose zurückzuführende Knochenbrüche in den USA und verursachten Kosten für das nationale Krankenversicherungssystem in Höhe von EUR 10 Mrd. (US$ 13 Mrd.)(13)
- In Australien verursachen Skelettmuskelkrankheiten geschätzte Gesamtkosten in Höhe von EUR 1,8 Mrd. (AUS$3 Mrd.)(14)
Start der Kampagne zur Stärkung des Durchhaltevermögens
Der an Osteoporose leidende internationale Filmstar Britt Ekland traf heute zum Start der Kampagne zur Stärkung des Durchhaltevermögens in Wien mit IOF-Vertretern zusammen. Diese mehrdimensionale Kampagne ruft Frauen, Ärzte und Patientengruppen weltweit zur Zusammenarbeit in ihren Bemühungen auf, Frauen dabei zu unterstützen, ihre Langzeit-Behandlung beizubehalten und das Risiko unnötiger, schwächender Knochenbrüche zu reduzieren.
Frau Ekland, die durch ihre Rolle in Filmen wie Die Wahrheit tut weh' (Get Carter' im Original) und dem James-Bond-Film Der Mann mit dem Goldenen Colt' bekannt wurde, sagte: "Ich habe bereits seit 10 Jahren Osteoporose und rate allen Frauen, die an Osteoporose leiden, dringend dazu, sich Rat bei ihrem Arzt und örtlichen Patientengruppen zu holen, um zu erfahren, welche Möglichkeiten der Behandlungen es gibt und wie die Therapie am besten durchgehalten werden kann."
Mangelndes Durchhalten der Behandlung wird als das Hauptproblem bei der Therapie vieler chronischer Krankheiten wie z.B. der Osteoporose angesehen. Frau Ekland fuhr fort mit der Bemerkung: "Ich bin mir des grossen Einflusses bewusst, den die Osteoporose auf die Verrichtung der täglichen Arbeiten haben kann; obwohl ich glücklicherweise ein weiterhin aktives Leben führen konnte, sind viele Frauen in einer weniger glücklichen Lage. Die Behandlung durchzuhalten, könnte bedeuten, ein Leben mit verminderter Beweglichkeit, chronischen Schmerzen, Deformation und niedrigem Selbstwertgefühl zu vermeiden."
Das Thema des Durchhaltens der Behandlung ist deshalb wichtig, weil bei Patienten, bei denen bereits ein Knochenbruch aufgetreten ist, die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Bruchs relativ hoch ist.(15,16) Bei einer weltweit alternden Bevölkerung ist eine Zunahme der Patienten, die an Osteoporose leiden, in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, Patienten zu helfen, den Nutzen aus knochenstärkenden Massnahmen zu ziehen, die durch die Behandlung erst mit der Zeit wirken können.
Professor Jean-Yves Reginster, Professor für Epidemiologie, Öffentliche Gesundheitspflege und Gesundheitsökonomie an der Universität Lüttich in Belgien und der Generalsekretär der IOF sagten: "Die sozialen und ökonomischen Kosten für Frauen, die ihre Behandlung nicht durchhalten, können nicht länger getragen werden. Ärzte, Frauen und Patientengruppen müssen jetzt zusammenarbeiten, um diese Situation zu korrigieren. Äusserst wichtig ist es sicherzustellen, dass Osteoporose-Behandlungen patientenfreundlicher' werden. Hierzu gibt es neue Alternativen, zu denen eine weniger häufige Dosierung gehört, die hier helfen kann."
Paul Spencer Sochaczewski, Head of Communications der IOF, wiederholte diese Überlegungen wie folgt: "Das Thema des Durchhaltens von Behandlungen muss dringend angesprochen werden. Mit seiner Kampagne zur Stärkung des Durchhaltevermögens ruft die IOF alle Menschen mit Osteoporose, Ärzte, Patientengruppen und nationale Gesundheitssysteme dazu auf, sich mit den in durch die heutige Veröffentlichung des Berichts bekannt gewordenen beunruhigenden Ergebnissen zu beschäftigen. Für den Anfang ruft die IOF ihre Mitglieder-Patientengruppen zur Diskussion der Beibehaltung von Behandlungen, Ermittlung praktikabler Lösungen und ihrer baldigen Implementierung im weiteren Verlauf des Jahres zusammen. Wir bitten alle, die mit dem Gebiet der Osteoporose befasst sind, dringend, diese Thematik in ähnlicher Weise in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen."
Für weitere Einzelheiten zur Kampagne und zum Herunterladen des Dossiers besuchen Sie bitte den Abschnitt der IOF-Website über das Durchhaltevermögen unter: www.osteofound.org/stayingpower.
Osteoporose, eine Krankheit, bei der die Knochen porös werden und leicht brechen, ist eine der weltweit häufigsten und schwächendsten Krankheiten. Das Ergebnis sind Schmerzen, der Verlust der Beweglichkeit, die Unfähigkeit, tägliche Arbeiten zu verrichten und, in vielen Fällen, der Tod. Jede dritte Frau über 50 wird sich Knochenbrüche bedingt durch Osteoporose zuziehen; gleiches trifft auf jeden fünften Mann zu.(3,4,5)
Leider gehört ein Screening von gefährdeten Personen noch lange nicht zur Standarddiagnose. Osteoporose kann zu einem gewissen Grad verhindert werden; sie ist leicht zu diagnostizieren und es gibt effektive Behandlungsmethoden.
Die International Osteoporosis Foundation (IOF) ist die einzige weltweite Organisation, die sich dem Kampf gegen Osteoporose widmet. Sie vereinigt Wissenschaftler, Ärzte, Patientenvereinigungen und Unternehmenspartner. Durch ihre Arbeit mit 170 Mitgliedsvereinigungen an 84 Standorten und anderen mit dem Gesundheitswesen verbundenen Organisationen in der ganzen Welt fördert die IOF das Bewusstsein und die Prävention, die Früherkennung und eine verbesserte Behandlung der Osteoporose.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website unter: www.osteofound.org
Sowohl der Bericht über das Durchhaltevermögen als auch zugehörige Aktivitäten werden durch einen unbeschränkten Beitrag zur Fortbildung, einen sog. Educational Grant, der Firmen Roche und GlaxoSmithKline (GSK) unterstützt. Es gibt viele medizinisch erprobte Möglichkeiten der Behandlung von Osteoporose. Spezielle Behandlungen werden von der International Osteoporosis Foundation (IOF) jedoch weder unterstützt noch empfohlen. Diese Entscheidungen müssen von Ärzten und Patienten getroffen werden.
Weitere Quellenangaben sind auf Anfrage erhältlich.
WIEN, Österreich, May 22 /PRNewswire/ --
Originaltext: International Osteoporosis Foundation Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=25584 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_25584.rss2
Pressekontakt: Für weitere Informationen einschliesslich Fotos über den Start der Kampagne und Interviews mit Britt Ekland, Professor Jean-Yves Reginster und Paul Spencer Sochaczewski wenden Sie sich bitte an: Emily Brooks, Virgo HEALTH, Tel. +44(0)20-8939-2462. Für weitere Informationen über Osteoporose und die IOF wenden Sie sich bitte an: Paul Spencer Sochaczewski, Head of Communications, Tel. +41-22-994-0100, eMail: psochaczewski@osteofound.org; Lisa Rodwell, PR Virgo HEALTH PR, Tel. +44(0)20-8939-2467.
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