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Tag der Artenvielfalt: Cargill und europäische Lebensmittel-Industrie zerstören den Amazonas-Regenwald

Geschrieben am 22-05-2006

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Zum heutigen UN Tag der Biologischen Vielfalt setzt Greenpeace
seinen Protest gegen den US-Agrarkonzern Cargill in drei Ländern
fort. Cargill unterstützt mit seinem Soja-Geschäft die Zerstörung des
größten und artenreichsten Regenwaldes der Erde. Der Konzern fördert
die Ausweitung des Soja-Anbaus im Regenwald durch Kredite,
landwirtschaftliche Maschinen und Logistik. Cargill bezieht die Soja
von Farmern, die den Urwald zerstören sowie in illegale Landnahme und
Sklaverei verwickelt sind. Die nach Europa exportiete Soja dient hier
als Futter für Masttiere wie Schweine, Rinder oder Kühe.

Im britischen Surrey haben Greenpeace-Aktivisten fast vier Tonnen
Soja vor den Eingang der Cargill-Europazentrale gekippt und sich dort
angekettet. Gleichzeitig haben Aktivisten im französischen Orléans
die Europazentrale der Cargill-Tochterfirma SunValley versperrt. In
Orléans produziert Cargill/Sun Valley Europe 15.000 Tonnen Hühnchen
im Jahr für europäische Fast Food Ketten und Supermärkte. Das
entspricht rund einer Million Hühnchen pro Monat. Cargill/Sun Valley
Europe verfüttert Soja von Cargill, für die der Amazonas-Regenwald
abgeholzt wurde.

Am Sonntag haben im brasilianischen Santarém (Bundesstaat Pará)
rund 1000 Menschen gegen den Anbau von Soja und die damit verbundene
Urwaldzerstörung demonstriert. Im Hafen von Santarém verschifft
Cargill Soja aus dem Amazonas-Gebiet nach Europa. Bereits am Freitag
hatten dort Greenpeace-Aktivisten die illegal gebaute
Soja-Umladestation von Cargill für einige Stunden lahm gelegt. Es kam
immer wieder zu Zusammenstößen mit aufgebrachten Soja-Farmern und
Cargill-Mitarbeitern. Drei Aktivisten wurden verletzt. Einem wurde
ein Finger gebrochen, ein anderer erlitt Verbrennungen durch eine auf
ihn gerichtete Signalmunition. Cargill-Schiffe hatten mehrmals das
Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" gerammt.

"Die meisten Menschen haben von Cargill noch nie etwas gehört.
Aber dieser Konzern spielt eine zentrale Rolle in einer der größten
Umweltverbrechen unserer Zeit", sagt Thomas Henningsen, Waldexperte
von Greenpeace. "Cargill muss endlich einem Einschlagstopp im
Regenwald zustimmen. Bis dahin sollten alle europäischen
Lebensmittelfirmen den Einkauf von Cargills Amazonas-Produkten
stoppen."

Greenpeace fordert von Cargill und der europäischen
Lebensmittel-Industrie, sowohl auf genmanipulierte Soja als auch auf
Soja aus dem Amazonas-Gebiet zu verzichten. Greenpeace wehrt sich
gegen den Anbau von Soja in Amazonien, weil für die Gewinnung der
neuen Agrarflächen einzigartiger Regenwald zerstört wird, was die
weltweite Artenvielfalt und das globale Klima bedroht. Greenpeace
unterstützt zudem die lokale Bevölkerung in ihrem Protest gegen die
industriellen Groß-Farmer, weil diese die Wald-Bevölkerung zum Teil
gewalttätig von ihrem Land vertreiben. Viele Vertriebene landen in
den Armutsvierteln am Rande von Santarém.

Achtung Redaktionen:
Rückfragen bei Greenpeace Deutschland bitte an Martin Kaiser, Tel.
040-30618-321 oder mobil: 0171-8780817, oder Pressesprecherin Carmen
Ulmen, Tel. 040-30618-344 oder mobil: 0171-8780840 (beide in
Hamburg).

Fotos und Videos aus Großbritannien, Frankreich und Brasilien
erhältlich.
Report "Eating up the Amazon" (62 S.) und deutsche Kurzfassung (4
S.): www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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