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Neue Hausarztversorgung in Baden-Württemberg: Vertrag zwischen AOK und freien Ärzteverbänden unter Dach und Fach - Start für Versicherte und Ärzte am 1. Juli

Geschrieben am 08-05-2008

Berlin (ots) - Der Vertrag der AOK Baden-Württemberg mit
Hausärzteverband und MEDI ist unterzeichnet. Damit wird ein neues
Kapitel in der Hausarztversorgung in Baden-Württemberg aufgeschlagen.
Der Vertrag schafft eine völlig neuartige, qualitätsgesicherte
Hausarztversorgung. "Mit diesem Vorgehen modernisieren wir gemeinsam
mit den Partnern die hausärztliche Versorgung in unserem Bundesland.
Qualitätsvolle, zielgenaue Versorgung unserer Versicherten bei
besserer Vergütung für die Ärzte waren die Leitgedanken. Am Ende
profitiert gerade der Patient davon, weil wir das ganze System von
unnötiger Bürokratie befreien", so Dr. Rolf Hoberg,
Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, am Donnerstag
(08.05.2008) in Berlin.

Die AOK setze nach Ausschreibung und Monaten intensiver
Verhandlungen als erste Krankenkasse in Deutschland die Möglichkeiten
des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes umfassend um, direkt mit
Ärzteverbänden Umfang, Inhalte und Vergütung der hausärztlichen
Versorgung zu vereinbaren. Hoberg: "Stethoskop statt Stift lautet
unser Motto, was heißen soll, dass der Hausarzt in Baden-Württemberg
jetzt seine Zeit nicht mit Formularen, sondern mit dem Patienten
verbringen kann."

Der neue Vertrag soll neben der Versorgungsqualität der
AOK-Versicherten in Baden-Württemberg auch die Wirtschaftlichkeit
verbessern helfen. Hausärzte, die sich in das neue
AOK-Hausarztprogramm einschreiben, müssten ihre Rolle als Lotse auch
tatsächlich wahrnehmen: "Er muss die Behandlungsabläufe immer wieder
prüfen und wenn notwendig verbessern, das reduziert den zeitlichen
und finanziellen Aufwand. Außerdem sind künftig mehr
Service-Leistungen wie Abendsprechstunden bis 20 Uhr für Berufstätige
vorgesehen", so Hoberg weiter.

"Wir haben die Abrechnungsmodalitäten so einfach konstruiert, dass
sie auch auf einen Bierdeckel passen würden", so Dr. Christopher
Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg. Für den Arzt
beginnt auch beim Honorar eine neue Zeitrechnung mit festen
Eurobeträgen und wenigen übersichtlichen Regelungen:
Behandlungspauschalen, Qualifikationszuschläge und ergebnisabhängige
Vergütungsbestandteile, etwa für das Erreichen einer bestimmten Impf-
oder Check-up-Quote. Hermann: "Damit können Hausärzte einen
durchschnittlichen Behandlungsfallwert von bis zu 80,00 Euro im
Quartal erreichen. Gegenüber den heute in Baden-Württemberg üblichen
Werten eine deutliche Steigerung."

Dafür übernehmen die Ärzte die Verantwortung für eine
gleichermaßen qualitätsvolle wie wirtschaftliche Versorgung der
AOK-Versicherten. Sie werden hierbei intensiv unterstützt, etwa durch
IT-gesteuerte Informationen über effiziente Verordnungsalternativen,
insbesondere bei Arzneimitteln sowie durch regelmäßigen
Erfahrungsaustausch in "strukturierten Qualitätszirkeln" mit
besonders geschulten Moderatoren, in denen ärztliche Leitlinien
besprochen und die individuelle Verordnungspraxis umfassend gemeinsam
mit Arztkollegen erörtert werden.

Die AOK erwartet laut Hermann, dass bis Ende 2009 mindestens eine
Million ihrer Versicherten und 5000 Hausärzte in Baden-Württemberg
dabei sind: "Mit einer Mindestlaufzeit des Vertrages von fünf Jahren
bieten wir unseren Versicherten und den Ärzten eine solide
Perspektive für eine sorglose hausärztliche Versorgungszukunft im
Südwesten."

Ärzte und Versicherte können sich ab Juli einschreiben: "Die
Teilnahme am AOK-Hausarztprogramm ist natürlich freiwillig. Für
Versicherte, die sich einschreiben, beginnt das Programm dann vom
folgenden Quartal an zu laufen. Die Bindung an den gewählten Hausarzt
soll auf jeden Fall für zunächst zwölf Monate bestehen", bestätigt
Hermann.

Wer sich für das AOK-Hausarztprogramm entschieden hat, kann im
Notfall jeden beliebigen Arzt oder Notdienst in Baden-Württemberg
aufsuchen. Gleiches gelte im Urlaub oder für die Notfallversorgung
außerhalb Baden-Württembergs. Für Ärzte und Patienten, die nicht am
AOK-Hausarztprogramm teilnehmen, läuft alles weiter wie bisher.

Dass die AOK Baden-Württemberg im weiteren auch auf die
Zusammenarbeit mit der KV setzt, bestätigt Vorstandschef Hoberg: "Der
Notfalldienst oder die Sicherstellung des sogenannten
Fremdkassenzahlungsausgleichs sind nur einige der weiterhin
gemeinsamen Themen. Hier geht es um Versorgungssicherheit, bei der
alle Beteiligten an einem Strang ziehen müssen."

Hinweis für die Redaktionen:

Weitergehende Informationen zum neuen AOK-Hausarztprogramm im
Internet unter www.aok-bw-presse.de

Originaltext: AOK Baden-Württemberg
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51195
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51195.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle AOK Baden-Württemberg
Hauptverwaltung
Telefon: 0711/25 93 166
Mailto: presse@bw.aok.de
Internet: www.aok-bw-presse.de


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