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Motivation und Engagement am Arbeitsplatz sinken / Erste Ergebnisse des IFAK Arbeitsklima-Barometers 2008 vorgestellt

Geschrieben am 08-05-2008

Taunusstein (ots) - Nur noch 12 Prozent der Beschäftigten fühlen
sich ihrem Arbeitgeber gegenüber verpflichtet und sind mit Motivation
und Engagement bei der Arbeit; im Vorjahr waren es noch 15 Prozent.
Die Mehrheit der Beschäftigten (64 Prozent) spult am Arbeitsplatz das
Pflichtprogramm ab (2007: 63 Prozent). Der Anteil derer, die ihren
Arbeitsvertrag innerlich schon gekündigt haben, liegt aktuell bei 24
Prozent - zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Jeder siebte
Beschäftigte würde seinem Chef bzw. seiner Chefin kündigen. Dies sind
erste Ergebnisse aus dem Arbeitsklima-Barometer 2008 des IFAK
Instituts, Taunusstein, die heute in Wiesbaden vorgestellt wurden.
Für die Studie wurden 2.000 repräsentativ ausgewählte
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im März/April 2008 in Deutschland
telefonisch befragt. Werden die Ergebnisse hochgerechnet, ergibt sich
folgendes Bild: nur 3,8 Millionen Erwerbstätige in Deutschland sind
"ihrem" Unternehmen stark verbunden; 7,6 Millionen sind ohne Bindung
und 20,3 Millionen haben eine mäßige Bindung an ihren Arbeitgeber.

Der Grad der Verbundenheit von Beschäftigten mit ihrem
Arbeitgeber hat Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines
Unternehmens. Geringe Mitarbeiterbindung hat hohe Fehltage zur Folge
und damit Einfluss auf die Produktivität des Unternehmens.
Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit hoher Bindung an ihr
Unternehmen weisen im Durchschnitt 4,3 Fehltage auf, diejenigen mit
geringer Bindung hingegen 10,0 Fehltage. Der deutschen Wirtschaft
entstehen durch fehlende oder nur mäßig ausgeprägte Verbundenheit der
Beschäftigten zu ihrem Unternehmen Kosten in Höhe von 22,4 Milliarden
Euro im Jahr - nur aufgrund von Fehlzeiten. Auch sind die ihrem
Arbeitgeber sehr verbundenen Beschäftigten deutlich engagierter, wenn
es um Verbesserungen und Innovationen am Arbeitsplatz geht: sie haben
im Schnitt in den letzten 12 Monaten 17,5 Ideen und Vorschläge
eingebracht, ohne Bindung waren es nur 8,4.

Je geringer die Bindung an den Arbeitgeber ist, um so eher denkt
man über einen Arbeitsplatzwechsel nach: Der Aussage "Ich habe die
Absicht, auch in einem Jahr noch für mein derzeitiges Unternehmen zu
arbeiten." stimmt ein Drittel der ungebundenen Arbeitnehmer und
Arbeitnehmerinnen uneingeschränkt zu (31%); bei denen mit hoher
Bindung an ihren Arbeitgeber sind es fast alle (98%). Ähnlich sieht
es aus, wenn diese Aussage auf einen Zeithorizont von fünf Jahren
bezogen wird: nur zwei von zehn Ungebundenen wollen auch in fünf
Jahren noch bei ihrem derzeitigen Unternehmen sein (18%), neun von
zehn (87%) sind es bei denen mit hoher Bindung.

Mit der steigenden Verbundenheit der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen mit ihrem Unternehmen nimmt auch die Bereitschaft zu
positiver Mund-zu-Mund-Propaganda zugunsten des "eigenen"
Unternehmens als Arbeitgeber zu. So stimmen 68 Prozent der
Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit hoher Bindung der Aussage
"Wenn ein Freund bzw. eine Freundin oder ein Verwandter bzw. eine
Verwandte eine Arbeitsstelle suchen würde, würde ich ihm bzw. ihr
empfehlen, sich bei meinem derzeitigen Unternehmen zu bewerben."
Uneingeschränkt zu, während nur fünf Prozent der Beschäftigten ohne
Bindung dies tun würden. Gebundene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
sind somit wichtige Botschafter und ein Hebel, um die Attraktivität
eines Unternehmens als Arbeitgeber zu erhöhen. Ähnlich verhält es
sich im Bezug auf die Weiterempfehlungsbereitschaft für das Angebot
des Arbeitgebers. Der Aussage "Ich würde die Produkte und
Dienstleistungen meines derzeitiges Unternehmens meinen Verwandten
und Freunden empfehlen." stimmen 82 Prozent der Beschäftigten mit
hoher Bindung an ihren Arbeitgeber uneingeschränkt zu, bei jenen ohne
Bindung an ihr Unternehmen sind es nur 16 Prozent.

Schuld an der geringen Verbundenheit der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen mit ihrem Arbeitgeber ist ein Arbeitsumfeld, das den
Bedürfnissen und Erwartungen der Beschäftigten nicht gerecht wird und
auf Defizite in der Personalführung zurückzuführen ist. Um diesem
entgegenzuwirken, sollten Unternehmen ihren Führungskräften und deren
Führungsverhalten größere Bedeutung beimessen. Führungskräfte, die
die grundlegenden Bedürfnisse und Erwartungen der Beschäftigten am
Arbeitsplatz berücksichtigen, gelingt es besser, ihre Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen an das Unternehmen zu binden. Wie groß der Einfluss
der Führungskräfte auf die Verbundenheit der Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen ist, zeigt sich daran, dass Chefs bzw. Chefinnen bei
Beschäftigten mit hoher Bindung besser wegkommen als Vorgesetzte von
Beschäftigten ohne Bindung. Gebundene sind mit ihrer Führungskraft
einerseits im Allgemeinen zufriedener als Ungebundene (79% zu 6%;
Top-Box auf einer 5-Punkte-Skala), aber auch mit dem
Führungsstil/Führungsverhalten im Speziellen (57% zu 2% Top-Box auf
einer 5-Punkte-Skala). Wenn sie könnten, würden 35 Prozent der
Ungebundenen ihren Chef bzw. ihre Chefin sofort entlassen, von den
Gebundenen würden dies nur drei Prozent tun.

IFAK ist ein unabhängiges inhabergeführtes Markt- und
Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Taunusstein. Heute gehört das
1958 gegründete Fullservice-Institut mit seinen rund 100
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Instituten in
Deutschland. Schwerpunkte der Forschung sind die Bereiche Medien,
Kommunikation, Verkehr, Konsum, Gesundheit und Dienstleistungen.

Originaltext: IFAK GmbH & Co
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/28301
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_28301.rss2

Pressekontakt:
Dr. Sibylle Appel
Tel: 06128/747-150
Fax: 06128/747-995

Marco Nink
Tel: 06128/747-400
Fax: 06128/747-995

IFAK Institut GmbH & Co. KG
Markt- und Sozialforschung
Georg-Ohm-Straße 1
65232 Taunusstein


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