Lausitzer Rundschau: Der Landumbau in der Region ist überfällig Endlich aufgerüttelt
Geschrieben am 13-05-2008 |
Cottbus (ots) - Das Wort Umbau war bisher vor allem in der Wortkombination Stadt-Umbau bekannt. Über das Förderprogramm Stadtumbau Ost werden bis 2009 rund 2,5 Milliarden Euro in den neuen Ländern investiert. In all diesen Jahren wurden die Dörfer finanziell stiefmütterlich behandelt. Obwohl auch sie Einwohner verlieren, obwohl auch in den Dörfern abgerissen und umgebaut werden müsste, weil sie ihre landwirtschaftliche Funktion weitgehend verloren haben und im Strukturwandel begriffen sind. Erst dank des radikalen Vorschlags aus dem Berliner Institut für Bevölkerung und Entwicklung, ganze Landstriche Brandenburgs zu entsiedeln, kamen die Dörfer öffentlichkeitswirksam ins Gespräch. So entsetzt man aus guten Gründen über das Ansinnen aus Berlin sein kann, so hatte es doch den Vorteil aufzurütteln. Die Brandenburgische Architektenkammer bezog prompt Stellung und hielt der Entsiedelung den Landumbau entgegen - dabei unterstützt von Agrarminister Dietmar Woidke (SPD), der auf der Grünen Woche im Januar plötzlich das große Potenzial der Dörfer erkannte. Wie lange hätten Kammer und Minister sonst noch geschwiegen über die Probleme auf dem Dorf? Und das in einem Bundesland, das zu 80 Prozent aus ländlichem Raum besteht, in dem die größten Städte noch immer vergleichsweise klein sind und nur einen Bruchteil der Einwohner aufnehmen. Brandenburgs Dörfer wandeln sich zu Wohnheim-Orten zwischen den Städten und gewinnen so enorm an Bedeutung. Die Architekten haben das erkannt, nun sollte das auch die Landesförderung tun.
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