Allg. Zeitung Mainz: Schwierige Mission (zu Verfassungsschutz)
Geschrieben am 15-05-2008 |
Mainz (ots) - Harte Zeiten für deutsche Geheimdienste: Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat durch Abhörskandale die gesamte Branche in Verruf gebracht. Das macht es schwieriger für Wolfgang Schäuble, mit seinem Verfassungsschutzbericht Gehör beim kritischen Bürger zu finden. Denn der fragt sich, ob dieser Innenminister nicht vielleicht schon wieder nur eines im Sinn hat: mehr Eingriffsmöglichkeiten für die Sicherheitsbehörden zu fordern. Und siehe da: Schäuble meint, Fahnder müssten bei akuter Terrorgefahr leichter heimlichen Zugang zu Wohnungen finden. Dies, nachdem das Bundesverfassungsgericht in den vergangenen Monaten dem ministeriellen Aufklärungsdrang mehrmals deutlich Grenzen aufzeigte, etwa bei der Online-Durchsuchung. Schäuble will etwas Gutes, nämlich die Bürger vor Schaden bewahren. Aber meist geht er dabei so verbissen zu Werke, dass er seinem Anliegen mehr schadet als nutzt. Beim islamistischen Terror sei die Gefahr nochmals gestiegen, sagt der Bericht. Solch monotone, permanente Warnungen nutzen sich leicht ab. Auch stehen sie im Verdacht, sie würden nicht zuletzt deshalb vorgetragen, um aus dem Schneider zu sein, wenn tatsächlich etwas geschieht. Beim Kampf gegen Extremisten im Inland bleibt die Linkspartei im Blick. Empörung darüber ist Heuchelei. Wer, wie Lothar Bisky, die "Systemfrage" stellt, darf sich nicht wundern, wenn er Argwohn auf sich zieht. Nach wie vor wirklich gefährlich sind Rechtsextreme. Mit Sozialberatung und Freizeitangeboten wollen sie Menschen ködern. Die Verfassungsschützer vermuten, dies könnte vor allem deshalb auf fruchtbaren Boden fallen, weil jeder fünfte Deutsche eine antisemitische Einstellung habe. Wenn diese Zahl realistisch ist - es wäre ein erschreckendes Zeugnis.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Tobias Reitz crossmedia@vrm.de
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