stern: Blüm und Riester wollen Politiker in die Rentenversicherung holen
Geschrieben am 20-05-2008 |
Hamburg (ots) - Die ehemaligen Sozialminister Norbert Blüm (CDU) und Walter Riester (SPD) haben vorgeschlagen, die Pensionen für Politiker abzuschaffen und sie künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. In einem Gespräch mit dem Hamburger Magazin stern sagte Riester, der von 1998 bis 2002 Minister war und noch dem Bundestag angehört: "Ich bin dafür, dass die Diäten erhöht werden, dass Politiker aber bei der Sozialversicherung und der Steuer wie jeder andere Bürger behandelt werden." Blüm, der von 1982 bis 1998 als Minister für die Renten zuständig war und 2002 aus dem Parlament ausgeschieden ist, pflichtete bei: "Wir hätten uns viel Streit vom Hals gehalten, wenn auch die Abgeordneten in die Rentenversicherung einzahlen und daraus ihre Rente beziehen würden."
Riester begründete den Vorstoß auch mit seinem eigenen Beispiel. Er habe mehr als 40 Jahre "viel in die Rentenversicherung eingezahlt", weil er als Fliesenleger und bei den Gewerkschaften sehr gut verdient habe. Riester kritisierte: "Ich erkenne aber, dass meine Pensionsbezüge, die ich in den vier Jahren als Minister erworben habe, höher sind als die Rentenansprüche." Das könne eigentlich nicht sein.
In Fragen der Rentenpolitik zeigten sich im stern beide Politiker aber unverändert unterschiedlicher Meinung. Blüm kritisierte die Riester-Rente als "unsolidarisch", sie sei keine Antwort auf die künftig drohende Altersarmut. Er würde einer "börsenabhängigen Privatvorsorge" die Alterssicherheit nicht anvertrauen: "Man liefert sich dem internationalen Finanzmarkt aus. Das ist eine Zockerbande." Riester hielt dagegen: "Die gesetzliche Rente reicht nicht, um im Alter den Lebensstandard zu sichern." Da könne er doch jungen Leuten nicht raten: "Du, mach gar nichts, weil sich der internationale Kapitalismus austobt."
Blüm, der sehr viel länger als Riester Minister war, beteuerte im stern, dass er seinem Nachfolger den Begriff "Riester-Rente" nicht neide: "Nein, das gönne ich ihm. Bismarck hat den Hering bekommen und der Walter die Rente."
Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
Pressekontakt: Für Rückfragen: stern-Ressort Politik und Wirtschaft 040-3703-3600
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
137785
weitere Artikel:
- Einladung zur Pressekonferenz: Neue Studie "Schulpolitik-Check" - Zeugnisse für 16 Landesregierungen Berlin (ots) - - Querverweis: Ein Dokument mit der Einladung liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Zeugnistag für die Schulpolitik: Wie gut haben die 16 Bundesländer ihre schulpolitischen Hausaufgaben nach PISA gemacht? Haben sie die gesetzgeberischen Voraussetzungen dafür geschaffen, - dass Schulen autonomer werden können? - dass die Schulleiter Personalverantwortung erhalten? - dass Schulen auf Ganztagsbetrieb umgestellt werden können? mehr...
- stern: Merkel sieht "interessante Übereinstimmungen" zwischen CDU und Grünen Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Grünen attestiert, "sich erheblich entwickelt" zu haben. In einem Interview in der neuen, bereits am Mittwoch erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern sagt Merkel, es gebe inzwischen "interessante Übereinstimmungen" zwischen der CDU und der Ökopartei, "aber natürlich auch große Unterschiede." Schwarz-Grün als Machtoption nach den Bundestagswahlen im nächsten Jahr schloss die Kanzlerin nicht aus, eine Koalition mit der FDP hätte aber "die größten Gemeinsamkeiten." Im Gespräch mehr...
- Schleyer kritisiert "ungezügeltes Ausgabenverhalten" des Staates / Hickel: Spitzensteuersatz zu niedrig Bonn (ots) - Der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hanns-Eberhard Schleyer, hat die Ausgabenpolitik des Staates heftig kritisiert. In der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte er am Montagabend: "Es gibt nach wie vor ein ungezügeltes Ausgabenverhalten, ob das jetzt die Aussetzung des Riesterfaktors ist, ob das die Erhöhung des Arbeitslosengeldes II für Ältere ist - es ist gegen allen fachlichen Rat." Sparpotential sehe er vor allem beim Solidaritätszuschlag, so Schleyer. "Ähnlich wie die Einkommens- und mehr...
- stern: Bundeskanzlerin Merkel kämpft in ihrem Garten gegen Löwenzahn Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat es im eigenen Garten gern ordentlich. In einem Interview in der neuen, bereits am Mittwoch erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern gestand die Kanzlerin, dass sie bei sich zu Hause in der Uckermark von Zeit zu Zeit gegen den Löwenzahn vorgehe. "Die wenigen Beete, die ich habe, sollen jedenfalls einigermaßen vom Unkraut befreit sein." Sie habe seit Kindheitstagen gern im Garten gearbeitet und immer ein eigenes kleines Beet gehabt, sagte Merkel. "Und was ich gepflanzt habe, ist mehr...
- DGfM warnt vor Kostenexplosion durch das Klima- und Energieprogramm der Regierung und fordert bezahlbaren Wohnraum für junge Familien / Kinderfreundliche Wohnungspolitik statt überzogener Klimaschutz Berlin (ots) - Die DGfM sieht einen direkten Zusammenhang zwischen den niedrigen Geburtenzahlen und der Situation auf dem Wohnungsmarkt und fordert die Bereitstellung von genügend bezahlbarem Wohnraum speziell für junge Familien. Die demografische Situation in Deutschland ist besorgniserregend. Die Bevölkerung wird älter und schrumpft. Um den Fortbestand der Gesellschaft in gleicher Größenordnung zu garantieren, müsste sich die durchschnittliche Geburtenrate bei einem Wert von über 2,1 Kinder pro Frau einpendeln. Eine der Ursachen für mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|