EU-Agrarpolitik in der Kritik: Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Christian von Boetticher zum "Health Check"
Geschrieben am 20-05-2008 |
Kiel (ots) - Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher hat sich kritisch zu den sich abzeichnenden Entscheidungen der EU-Kommission zum so genannten "Health Check" zur EU-Agrarpolitik geäußert: "Ich bin sehr enttäuscht, dass die Kommission die konstruktive Kritik aus Deutschland und anderen Mitgliedstaaten offenbar nicht angemessen berücksichtigt", sagte von Boetticher. Weiter mahnte er in der laufenden siebenjährigen EU-Finanzperiode "Planungssicherheit und Verlässlichkeit" an: "Unsere Betriebe müssen wissen, woran sie sind. Kleine Korrekturen sind möglich, aber keine vorzeitige und tief greifende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. Der Gesundheitscheck darf nicht zu einer Operation am offenen Herzen ausarten", so der Minister.
Inhaltlich begegnete Christian von Boetticher vor allem der Absicht der EU-Kommission mit Skepsis, die direkten Agrarbeihilfen schon jetzt zu beschneiden und diese Mittel in verschiedene Förderprogramme umzuleiten, etwa für die Dorfentwicklung oder so genannte Agrarumweltmaßnahmen. "Geringe Kürzungen der Direktzahlungen mögen verkraftbar sein, der Zwang zur Kofinanzierung dieser Umschichtung wird aber viele deutsche Bundesländer vor ernste Probleme stellen, die heute schon mit Haushaltsproblemen kämpfen. Auf jeden Euro aus Brüssel müssten die Länder einen weiteren Euro drauflegen. Möglicherweise können die umgeschichteten Mittel dann gar nicht abgerufen werden, damit wäre niemandem geholfen", sagte er. Enttäuscht zeigte sich der Minister ferner, dass die EU-Kommission absehbar kein konkretes Begleitprogramm für den Milchquotenausstieg formuliere, sondern lediglich eine schrittweise Erhöhung der Milchquote vorsehe. Viel unbürokratischer und daher der bessere Weg wäre nach von Boettichers Ansicht die Einführung eines EU-weiten Ausgleichs (Saldierung) von Über- und Unterlieferungen der Milchquote sowie die Senkung der so genannten Superabgabe, die landwirtschaftliche Betriebe entrichten müssen, wenn sie mehr Milch produzieren als sie zuvor an Produktionsrechten käuflich erworben haben. Vereinfachungen mahnte von Boetticher schließlich erneut bei den so genannten Cross-Compliance-Regelungen an. Diese Vorschriften seien nach wie vor zu kompliziert und fern der Praxis.
Originaltext: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt u. ländliche Räume Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56849 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56849.rss2
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