Lausitzer Rundschau: Große Koalition stoppt Diätenerhöhung: Sieg der Vernunft
Geschrieben am 20-05-2008 |
Cottbus (ots) - Na bitte, warum nicht gleich so? Die hoch umstrittene Anhebung der Diäten wurde von der Großen Koalition abgeblasen, noch bevor eine formelle Abstimmung darüber im Bundestag stattfinden sollte. Es war die einzig vernünftige Entscheidung, um die öffentliche Empörung nicht noch weiter anschwellen zu lassen. Wohlgemerkt: Auch Bundstagsabgeordnete haben ein Recht auf ordentliche Bezahlung. Qualifiziertes Personal ist schließlich nicht zum Nulltarif zu haben. Der Plan, sich innerhalb weniger Monate einen zweiten kräftigen Gehaltszuschlag zu genehmigen, zeugte jedoch von einer Maßlosigkeit, die noch bei der ersten Gesetzesänderung Ende 2007 ausgeschlossen schien. Damals wurde nämlich festgelegt, dass die nächste Diätenanpassung "frühestens im Jahr 2010" fällig sei. Umso unverständlicher, warum die Fraktionsspitzen von Union und SPD davon plötzlich nichts mehr wissen wollten. Das Grundproblem bleibt allerdings auch nach ihrem Rückzieher bestehen: Die nächste Diskussion über eine Anhebung der Bezüge kommt bestimmt. Und die Einwände dagegen werden genauso zahlreich sein wie jetzt, obwohl die Orientierung an der Bezahlung von Richtern und Bürgermeistern in Ordnung geht. Die Konsequenz kann nur in einer grundlegenden Strukturreform der Abgeordnetenvergütung bestehen. Stichwort Kostenpauschale: Während Arbeitnehmer brav Rechnungen sammeln müssen, um ihre Werbungskosten geltend zu machen, erhalten Abgeordnete von vornherein ein zusätzliches Salär. Hier bündeln sich praktisch alle Vorteile, die das deutsche Steuerrecht zu bieten hat. Beispiel Altersversorgung: Schon wenige Jahre Parlamentszugehörigkeit sichern eine Pension, deren Höhe ein Durchschnittsverdiener in seinem ganzen Arbeitsleben nicht erreicht. Und zwar ohne, dass der Abgeordnete dafür auch nur einen Cent eingezahlt hätte. Deutlich höhere Diäten lassen sich nur dann rechtfertigen, wenn endlich Transparenz bei den Zusatzleistungen einkehrt und Abgeordnete selbst für ihre Altersversorgung aufkommen müssen.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
138050
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Die energiepolitischen Ziele Brandenburgs und die Braunkohle: Da fehlt etwas Cottbus (ots) - Es ist ein gewagtes Spiel, auf das sich Brandenburgs Landesregierung einlässt mit einer Energiestrategie, die den Ernstfall genauso wenig beachtet, wie einst die Atommanager die Reaktorschmelze. Eröffnet wird dieses Match damit, dass Potsdam in trauter Eintracht mit den Dresdner Kollegen den Eindruck erweckt, immer noch am Drücker zu sitzen bei der Entscheidung über die Zukunft der Braunkohleverstromung. Tatsächlich aber werden die Landesregierungen nur zuschauen können, wenn der EU-Emissionshandel ab 2013 die Stromkonzerne mehr...
- Rheinische Post: Präsidentenwahl mit Tücken Düsseldorf (ots) - von Martin Kessler Die mögliche SPD-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan, ist keine schlechte Wahl. Sie hat eine starke, eigene Meinung, eckte mit ihrer schroffen Ablehnung der Linkspartei und ihrer Unterstützung für die Hartz-Reformen auch in der eigenen Partei an und hat sich als Präsidentin der Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder einen Namen gemacht. Gleichwohl geht SPD-Chef Kurt Beck mit seiner Kandidatenkür ein großes Risiko ein. Denn bei der Bundespräsidentenwahl im Mai 2009 hat Schwan bestenfalls mehr...
- Rheinische Post: Diäten-Pause Düsseldorf (ots) - von Gregor Mayntz Volkes Zorn hat eine verunsicherte SPD in Panik versetzt und die geplante Diätenerhöhung gestoppt. Gut so, wird es im Land heißen: Ausgerechnet jetzt sollten sich die Volksvertreter nicht andauernd selbst bedienen. Wahlweise ergänzt um Begriffe wie "schamlos", "Raffgier", "empörend". Aber was wird konkret gestoppt? Die Drucksache 16/509. Die handelt auf 72 Seiten davon, wo überall im öffentlichen Dienst die Bezüge entsprechend den Tarifabschlüssen erhöht werden. Ganze 15 Zeilen betreffen die Abgeordneten. mehr...
- Rheinische Post: Anbau zu teuer Düsseldorf (ots) - von Detlev Hüwel Das Urteil des Steuerzahlerbundes ist klar: Der geplante Landtagsanbau rechne sich nicht. Dieses Einschätzung ist eine schwere Schlappe für Landtagspräsidentin Regina van Dinther (CDU) und ihre drei Stellvertreter von SPD, FDP und Grünen. Sie alle gaben sich noch in der vergangenen Woche überzeugt, dass der Steuerzahler auf mittlere Sicht von dem Erweiterungsbau profitieren werde, weil dann alle Verwaltungsmitarbeiter unter einem Dach arbeiten könnten und kein teurer Büroraum mehr angemietet werden mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Killerspielen/Gewalt Bielefeld (ots) - Im Dezember kommt »Hitman 5« auf den Markt. Sehnsüchtig wartet die Szene auf die Fortsetzung dieses nur für Erwachsene freigegebenen Computerspiels. Sich lautlos von hinten an sein Opfer anschleichen, blitzschnell eine Klaviersaite um seinen Hals legen und dann spüren, wie er sein Leben aushaucht - toll! Die Wissenschaft streitet sich darum, ob Spiele dieser Art Auswirkungen auf das Verhalten von Jugendlichen und insbesondere ihr Gewaltpotential haben. Auf der einen Seite steht zum Beispiel Winfred Kaminski, Medienforscher mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|