LVZ: zum neuen Bußgeldkatalog Augenwischerei
Geschrieben am 21-05-2008 |
Leipzig (ots) - Von Lisa Garn Autofahrer stimmen dieser Tage ihr Klagelied noch lauter an. Die Spritpreise steigen ins Unermessliche, Millionen Fahrer älterer Autos sollen eine Strafsteuer zahlen. Und jetzt kommt auch noch ein Bußgeldkatalog, in dem die bisher gültigen Sätze teilweise auf das Doppelte angehoben werden. Wobei darauf allerdings jeder Autofahrer selbst Einfluss hat, indem er sich schlicht an die Verkehrsregeln hält. Dennoch: Profitieren soll von der Bußgelderhöhung die Sicherheit auf deutschen Straßen. Doch das ist Augenwischerei. Sicher, der Tiefensee-Katalog setzt ein Zeichen, hat doch die Zahl frecher Rotlicht-Missachter und Raser zugenommen. Zudem kommen deutsche Verkehrssünder im westeuropäischen Vergleich lächerlich billig davon. Aber höhere Bußgelder allein garantieren keine höhere Sicherheit. Sie bleiben wirkungslos, wenn sie nicht an ein verändertes Punktesystem und stärkere Kontrollen gebunden werden. Mit dem neuen Katalog bekommen Verkehrssünder nicht mehr Punkte in Flensburg oder ein längeres Fahrverbot. Dabei ist die Angst, den Führerschein zu verlieren, deutlich größer als die Angst vor zu hohen Geldbußen. Gleichzeitig bleiben viele Verstöße unbemerkt, weil zu wenig kontrolliert wird. Wer heute rast, zu dicht auffährt oder sich mit zu viel Alkohol im Blut ans Steuer setzt, rechnet doch gar nicht damit, zur Kasse gebeten zu werden. Und das wohl auch zu Recht: Laut Gewerkschaft der Polizei muss ein Autofahrer im Schnitt etwa 600 Mal betrunken fahren, um erwischt zu werden. Und so scheint es, als soll mit drastischen Strafen die geringe Kontrolldichte auf Deutschlands Straßen kompensiert werden. Mehr Konsequenz, auch das Punktesystem zu verändern, und mehr Kontrollen - damit wird die Sicherheit erhöht. Alles andere ist Abzocke.
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