Vielfalts-Konvention in Bonn war ein Desaster
Geschrieben am 30-05-2008 |
Berlin (ots) - Tief enttäuscht von den Ergebnissen der Konvention für Biologische Vielfalt zeigten sich heute die Organisatoren des Gegengipfels "Planet Diversity", bei dem zum Auftakt der Verhandlungen 700 Vertreter und Vertreterinnen von Bauern-, Umwelt-, Entwicklungs- und anderen Nichtregierungs-Organisationen aus 100 Ländern ihre Erwartungen an die Regierungsvertreter formuliert hatten. "Gemessen an der Herausforderung vor der wir stehen, sind die Ergebnisse eine Katastrophe", sagte Benedikt Haerlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft.
Die "Trippelschrittchen" beim Naturschutz und der Verteilung der Gewinne aus der natürlichen Vielfalt seien ein Armutszeugnis. "Schwerer als die Enttäuschung über magere Verhandlungsergebnisse im Einzelnen wiegt jedoch, dass weder die Bundesregierung noch die Mehrheit der versammelten Staatsvertreter wahrhaben wollen, wovon der Erhalt der lebendigen Vielfalt wirklich abhängt. Die radikale Wende in der Landwirtschaft, die Abkehr von Monokulturen, der Verzicht auf Patente zur Privatisierung der Vielfalt, auf Gentechnik und Agar-Sprit standen nicht einmal auf der Tagesordnung", monierte Haerlin.
Wer die flächendeckende Vernichtung von Arten und Lebensräumen durch industriellen Anbau und die weltweite Vertreibung von Kleinbauern mit ein paar Millionen für Naturschutzflächen kompensieren wolle, der irre. "Solange Vielfalt als Zoo behandelt wird und nicht als unsere gemeinsame Lebensgrundlage, wird das Artensterben weiter voranschreiten. Solange nur über die Höhe des Trinkgeldes für indigene und bäuerliche Erhalter der Vielfalt gefeilscht wird und die Patentierung des Lebens nicht in Frage gestellt wird, gibt es keine Gerechtigkeit. Solange Vielfalt gepredigt und Agrar-Sprit getrunken wird, hat die Vielfalt keine Chance und wird der Hunger auf der Welt angeheizt."
Das Versagen der Regierungsvertreter erfordert laut Haerlin eine Wende von unten und einen Aufstand der Basis-Bewegungen, wie er bei "Planet Diversity" besprochen wurde. "Von oben ist derzeit außer warmen, aber irreführenden Worten und untauglichen Ablass-Zahlungen nichts zu erwarten."
Weitere Informationen: www.planet-diversity.org http://www.planet-diversity.org/de/presse.html
Originaltext: Zukunftsstiftung Landwirtschaft Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29413 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29413.rss2
Pressekontakt: Benedikt Haerlin, Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Marienstr.19-20, 10117 Berlin, 030 27590309, 0173 9997555, haerlin@zs-l.de www.planet-diversity.org
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