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Standortvorteil Automatisierung

Geschrieben am 03-06-2008

Düsseldorf/Baden-Baden (ots) -

- Studie: Produktion mit Automation in Deutschland halten
- Produktivität mit Prozessinnovationen um 20 Prozent steigern
- VDI: Automatisierungstechnik schafft Arbeitsplätze

Produktionsverlagerungen deutscher Unternehmen ins Ausland können
durch den Einsatz von Automatisierungstechnik vermieden werden. Das
verdeutlicht eine vom VDI in Auftrag gegebene Studie des Fraunhofer
Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), die während des
VDI-Kongresses "AUTOMATION 2008" in Baden-Baden präsentiert wurde.
"Statt Fabriken aus Personalkostengründen auf grünen Wiesen in
Niedriglohnländern zu errichten, sollten die Unternehmenschefs
zunächst die Potenziale am deutschen Standort vollständig ausnutzen",
forderte Professor Gerald Gerlach, Vorsitzender der
VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA). "Mit
technischen Maßnahmen wie einem höheren Automatisierungsgrad kann die
Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden."

Die Studie zeigt, dass acht von zehn der abwandernden Betriebe
Personalkosten als Hauptgrund für eine Verlagerung sehen. "Doch
alleine geringere Personalkosten garantieren noch keine vorteilhaften
Gesamtkosten", erklärte Dr. Steffen Kinkel vom Fraunhofer Institut
ISI. "Die Betreuung vor Ort, Anlaufzeiten bis zur sicheren Produktion
und die mangelnde Flexibilität im Ausland werden oft unterschätzt."
Auf der anderen Seite kann durch technische und organisatorische
Prozessinnovationen am deutschen Standort die Produktivität um 20 bis
30 Prozent gesteigert werden. Diese Potenziale werden aber bei
Standortvergleichen selten berücksichtigt. "Ein wesentliches Element
solcher Prozessverbesserungen sind Investitionen in die
Automatisierungstechnik", so Kinkel.

Wie Unternehmen Standortvorteile konsequent ausnutzen,
verdeutlichte auf dem Kongress der mittelständische
Automobilzulieferer Alutec. Statt einer Verlagerung ins Ausland setzt
das Unternehmen auf Prozessautomatisierung. "Zwei Drittel aller
Fertigungseinheiten sind automatisiert", sagte Geschäftsführer Stefan
Kretz. "Jährlich investieren wir zehn Prozent unseres Umsatzes in
neue Maschinen und Automatisierungstechnik. Mit zusätzlichen
organisatorischen Innovationen konnten die Stückkosten in den letzten
acht Jahren um die Hälfte reduziert werden." Diese Maßnahmen halten
den Produktionsstandort Deutschland wettbewerbsfähig.

Automation gibt Beschäftigungsimpulse

Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass mit
Automatisierungstechnik Arbeitsplätze abgebaut werden. Die
Untersuchung von Fraunhofer zeigt, dass Betriebe, die konsequent neue
Automatisierungs- und Produktionstechniken einführen, eine positive
Beschäftigungsentwicklung aufweisen. "Kurzfristig negative
Rationalisierungseffekte scheinen demnach mittelfristig durch eine
verbesserte Wettbewerbsposition überkompensiert zu werden", erklärte
Kinkel.

Eine zusätzlich vom VDI durchgeführte Umfrage unter Experten
stützt dass Ergebnis. Fast jeder Zweite ist demnach der Ansicht, dass
durch Automatisierungstechnik Arbeitsplätze in Deutschland gehalten
werden. 18 Prozent glauben sogar, dass zusätzliche Arbeitsplätze
entstehen. "Wir sehen, Automation sichert die Wettbewerbsfähigkeit
des Produktionsstandortes Deutschland", fasst Gerlach zusammen. "Sie
trägt die Kapitänsbinde, damit 'Made in Germany' künftig nicht nur
Europameister sondern auch Weltmeister bleibt."

Weitere Informationen, Charts zur Studie unter www.vdi.de/presse

Originaltext: VDI Verein Deutscher Ingenieure
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16368
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16368.rss2

Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
Sven Renkel
Telefon: +49 (0) 211 62 14-2 75
Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56
E-Mail: presse@vdi.de


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