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WAZ: Zu wenig Wettbewerb - Kommentar von Daniel Freudenreich

Geschrieben am 08-06-2008

Essen (ots) - Das Bundesumweltministerium warnt vor höheren
Gaspreisen - und erneut beginnt die Debatte über das Für und Wider
der Ölpreisbindung. Energieexpertin Claudia Kemfert sagte im
Frühjahr, es gebe so viel Gas, dass der Preis ohne die Koppelung an
das Öl um bis zu 40 Prozent an der Börse sinken könnte. Doch der
bloße Abgesang auf die Ölpreisbildung greift im Kampf gegen hohe
Gaskosten zu kurz.

Große Betriebe sind heute häufig mit Anlagen ausgestattet, die
man mit Heizöl und Gas betreiben kann. Sollten nun die abgekoppelten
Gaspreise sinken, würde mehr billiges Erdgas geordert. Eine stärkere
Nachfrage verteuert die Preise. Und die Erdgas-Lieferanten würden
ohne weiteres die Preise erhöhen, da es zu wenige Anbieter gibt. Ein
echter Wettbewerb ist auf dem Energiesektor nie in Gang gekommen -
und dies ist die Hauptursache für hohe Preise. Die Vorstellung vom
freien Wettbewerb ist jedoch ziemlich utopisch, da die großen
Erdgasquellen in wenigen Ländern liegen.

Der Verbraucher sollte dennoch sein bisschen Marktmacht nutzen,
das für sich günstigste Angebot heraussuchen und damit dem Wettbewerb
ein wenig Leben einhauchen. Das ist nicht viel, aber besser als
nichts.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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