Rheinische Post: Rüttgers und Wulff
Geschrieben am 15-06-2008 |
Düsseldorf (ots) - Von Detlev Hüwel
Vom Dortmunder Parteitag aus sandte CDU-Landeschef Jürgen Rüttgers am Wochenende demonstrativ "herzliche Grüße an Christian Wulff und seine niedersächsischen Freunde", die gleichzeitig beim Parteitag in Celle versammelt waren. Rüttgers' Grußbotschaft sollte zeigen, dass Spekulationen über ein gespanntes Verhältnis zum Ministerpräsidenten-Kollegen in Hannover jeglicher Grundlage entbehrten. Das muss man allerdings nicht unbedingt für bare Münze nehmen. Natürlich verfolgt Rüttgers mit argwöhnischem Interesse, dass Wulff jetzt den CDU-Landesvorsitz niedergelegt hat, um stärker in der Bundespolitik mitmischen zu können. Die Rolle der Nummer zwei nach Merkel beansprucht Rüttgers für sich, auch wenn er darüber nicht offen spricht. Sein Ehrgeiz fokussiert sich jedoch zunächst auf die Wiederwahl 2010. Bis dahin wird er gewiss nicht müde werden, soziale Gerechtigkeit anzumahnen. Damit geht er manchem in der Partei zwar mächtig auf die Nerven, aber es zeigt sich eben auch, dass erfolgreiche Politik nicht gegen breite Bevölkerungsschichten zu machen ist. Rüttgers' Problem ist allerdings nach wie vor, dass er als Sozialapostel längst nicht so authentisch wirkt, wie er sich das wünscht.
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