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Deutscher Raiffeisentag: Agrarbranche im Zeichen des Preisanstiegs

Geschrieben am 18-06-2008

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die DRV-Pressemappe liegt zum Download
vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar

"Die wirtschaftlichen Aussichten der Land- und Agrarwirtschaft
haben sich global verbessert. Die höheren, allerdings stark
schwankenden Preise geben wichtige und notwendige Impulse für eine
nachhaltige Steigerung der Agrarproduktion. In der EU wird es zudem
leichter, den Rückzug der Politik aus der Marktverantwortung zu
kompensieren", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen
Raiffeisenverbandes (DRV) in Berlin.

Die Ursachen für die Preissteigerungen sind vielfältig: boomende
Nachfrage weltweit, wetterbedingte Produktionsausfälle, steigende
Rohölpreise und Abbau von Lagerbeständen. Hinzu kommt, dass einige
Länder Ausfuhrzölle bzw. -beschränkungen verhängt haben, die zu
regionalen Exportausfällen bei wichtigen Erzeugnissen geführt und
damit ebenfalls zum Preisauftrieb beigetragen haben.

Milch: mehr Markt - weniger Marktordnung

Die Preis- und Mengenentwicklungen auf dem Milchmarkt haben in den
letzten zwölf Monaten sehr deutlich gemacht, dass auch künftig
Perioden der Marktschwäche auftreten werden. "Daher legen wir großen
Wert darauf, dass die EU-Marktordnungsinstrumente keinesfalls
vorschnell abgeschafft werden. Sie müssen als Sicherheitsnetz
erhalten bleiben", so Nüssel.

Die Botschaft für den Milchsektor ist eindeutig: Mehr Markt -
weniger Marktordnung. Staatlicher Einfluss wird auch hier weiter
abgebaut. Die direkte Marktstützung über Intervention und Beihilfen
spielt unter den aktuellen Marktbedingungen und nach den Health
Check-Vorschlägen nur noch eine geringe Rolle. Den Unternehmen kommt
künftig mehr Eigenverantwortung bei der Marktstabilisierung zu. Dabei
geht es zum einen um die Organisation und Finanzierung des Ausgleichs
zeitlicher Mengenschwankungen. Zum anderen muss im Interesse der
Unternehmen und der Milcherzeuger verstärkt Verwertungsstabilität
erreicht werden.

Gerade die Trends 2007/08 zeigen, dass sich die Erlöse in den
einzelnen Produktsegmenten sehr rasch und massiv ändern. Zur
Abfederung solcher Schwankungen in Teilmärkten können breitere
Sortimente der Unternehmen und die Fähigkeit verschiedene
Marktsegmente wie Verbraucher/Industriekunden,
Standardprodukte/Nischen, Binnenmarkt/Export zu bedienen, wichtige
Beiträge leisten.

Aus der Aufgabe einer zunehmend von den Molkereien zu leistenden
Marktstabilisierung resultiert eine verstärkte Strukturdynamik.
Größeren, breit aufgestellten Unternehmen oder über engere
Kooperationen miteinander verbundenen Unternehmen gelingt es
leichter, Kostenvorteile zu nutzen und notwendige Investitionen zu
finanzieren. So kann die Verwertungsstabilität gewährleistet werden.

Milchpreise: Mehrerlöse werden weitergegeben

Das Ausmaß des Milchlieferstreiks ist Ausdruck der schwierigen
wirtschaftlichen Lage auf vielen Betrieben. "Ich habe großes
Verständnis für die Situation vieler Milch erzeugender Landwirte. Die
Forderungen nach möglichst guten Milchpreisen sind gerechtfertigt und
werden von der genossenschaftlichen Milchwirtschaft nachhaltig
unterstützt", so der DRV-Präsident.

Angesichts der bei gestiegenen Betriebskosten unzureichenden
Erlössituation ist die Teilnahme der Milchbauern am Lieferstreik
nachzuvollziehen. Bei der Wahl der Mittel ist jedoch nicht zu
akzeptieren, dass mit rechtswidrigen Blockaden den
Molkereigenossenschaften massiver Schaden entstanden ist und Bauern
an der Anlieferung gehindert wurden.

Molkereigenossenschaften stellen sich ihrer Verantwortung
gegenüber den Milchbauern und setzen sich intensiv für eine Korrektur
der im April 2008 mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) vereinbarten
Preisabschlüsse ein. "Unsere Molkereigenossenschaften haben
frühzeitig Gespräche mit dem Handel aufgenommen und wollen die
notwendigen Nachbesserungen durchsetzen", unterstrich Nüssel.

Dabei ist es für die Genossenschaften jetzt wie auch in der
Vergangenheit selbstverständlich, dass erreichte Erlösverbesserungen
an die Milch liefernden Mitglieder weitergegeben werden. "An den
Handel appelliere ich, trotz des scharfen Wettbewerbs, über alle
Milchprodukte hinweg Preisanhebungen umzusetzen", so der
DRV-Präsident.

Originaltext: Deutscher Raiffeisenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6949
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6949.rss2

Pressekontakt:
DRV-Pressestelle
Monika Windbergs
presse@drv.raiffeisen.de
Tel.: 030 856214-43


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