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Goodbye, Polaroid / Das Kunstmagazin art blickt zurück auf das Medium, das die Künstler liebten

Geschrieben am 20-06-2008

Hamburg (ots) - Im Februar verkündete der amerikanische
Polaroid-Konzern einen Produktionsstopp für seine Sofortbildkameras
und die dazugehörigen Filme aufgrund dramatisch sinkender
Verkaufszahlen. Dabei liebten gerade Künstler dieses Medium für seine
altmodische Ehrlichkeit und den Charme des Unperfekten. Das
Kunstmagazin art wirft einen wehmütigen Rückblick auf eine Zeit ohne
Digitalkameras und Fotohandys.

"Sofortbilder sind viel spontaner und direkter", so der
österreichische Künstler Erwin Wurm gegenüber art. Wenige Wochen vor
seiner aktuellen Ausstellung in Moskau bangt er um die Verfügbarkeit
der Polaroid-Filme. Generationen von Kreativen störten sich nicht an
der geringen Qualität der Bilder, gemessen an fotografischen
Standards. Im Zeitalter fotografischer Manipulation haftet dem
Polaroidfoto eine verloren geglaubte Aura der Authentizität an, denn
meist entsteht es als Beleg eines flüchtigen Geschehens, dessen
Ergebnis man mithilfe von Polaroid sofort überprüfen und
gegebenenfalls korrigieren kann. Im Gegensatz zur Digitalkamera
jedoch sind Reproduktionen nicht möglich - so bleibt jedes Bild ein
Original.

Zur Party- und Künstlerkamera wurde das Medium erst 1972, als die
Polaroid Corporation Kameras und Filmmaterial an professionelle
Fotografen verschenkte, um sie ihnen so schmackhaft zu machen. Die
Rechnung ging auf und zahlreiche Künstler wie Gisèle Freund, Helmut
Newton, Robert Mapplethorpe und sogar Roy Lichtenstein, Andy Warhol
und Richard Hamilton nutzten die speziellen Eigenschaften von
Polaroids. Von Kunstprojekten bis zur Umsetzung erotischer Fantasien
von Amateuren wurde die Sofortkamera eingesetzt. Der Bonner
Ausstellungsmacher Klaus Honnef meint, Polaroids hätten einen ganz
eigenen Charme, den man aus nostalgischen Gründen vermissen werde.
Aber das "lässt sich schließlich auch über die Daguerreotypie sagen".

art ist Europas größtes Kunstmagazin und Marktführer im Segment
der Kunstzeitschriften. Die monatlich erscheinende Zeitschrift
informiert auf journalistisch anspruchsvolle, verständliche und
unterhaltsame Weise über alle wichtigen Ereignisse, Entwicklungen und
neuen Trends der internationalen Kunstszene. Neben Malerei, Plastik
und Architektur wird auch über jüngere Gattungen wie Fotografie,
Videokunst, Design und CrossCulture berichtet.

Originaltext: Gruner+Jahr, art
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2

Für Rückfragen:
Maike Pelikan
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Tel: 040/3703-2157, Fax: 040/3703-5683
E-Mail: presse@art-magazin.de


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