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Weltkatastrophenbericht 2008 / Über 200 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen

Geschrieben am 26-06-2008

Berlin (ots) -

Sperrfrist: 26.06.2008 00:01
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

201 Millionen Menschen waren im Jahr 2007 von Naturkatastrophen
betroffen. Das sind 61 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Über 23.000
Menschen starben bei Naturkatastrophen, 10.000 weniger als 2006. Mehr
Betroffene, weniger Todesopfer: das geht aus dem diesjährigen
Weltkatastrophenbericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz-
und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) hervor. Der Bericht wird am
Donnerstag weltweit veröffentlicht.

Für das Rote Kreuz bedeutet die hohe Zahl an Betroffenen, dass
immer mehr Menschen auf Katastrophenhilfe angewiesen sind. Zwar
können die sinkenden Todeszahlen bedeuten, dass die Menschen besser
auf Katastrophen vorbereitet sind, aber das Ausmaß der Zerstörung ist
größer geworden. 657 Katastrophen verursachten dem Bericht zu Folge
63,5 Milliarden US Dollar an Schäden - fast eine Verdoppelung
gegenüber 2006 (36,8 Milliarden US-Dollar).

DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters: "Katastrophenhilfe ist teuer.
Katastrophenvorsorge dagegen nicht. Wir müssen zukünftig agieren,
bevor das Erdbeben oder der Wirbelsturm kommt. Nicht erst danach."

In Indonesien, ein Land mit durchschnittlich 100 Naturkatastrophen
pro Jahr, wird genau diese Idee umgesetzt. Nach dem Tsunami 2004 hat
das DRK mit Spendengeldern Schulen in Banda Aceh und der Umgebung
wieder aufgebaut. Zusammen mit dem Indonesischen Roten Kreuz werden
heute Katastrophenübungen mit den Schulkindern gemacht. Schutz suchen
in höheren Gegenden, Erste Hilfe und ein sicheres Verhalten bei
Erdbeben - alles wird regelmäßig geübt. Kinder sind hierbei die
wichtigste Zielgruppe, denn sie nehmen nicht nur die Informationen am
besten auf, sie geben sie auch an Freunde und Familie weiter.

Neben den neusten Erhebungen zu den Naturkatastrophen geht der
Bericht ausführlich auf die Bedrohung durch HIV und AIDS ein. Jeden
Tag infizieren sich 6.800 Menschen mit HIV und mehr als 5.700 sterben
an AIDS, zumeist aufgrund unzureichender Gesundheitsversorgung.

33 Millionen Menschen leben heute mit HIV und 25 Millionen sind
seit 1981 an AIDS gestorben. Im südlichen Afrika ist AIDS eine wahre
Katastrophe. Nahezu die ganze Bevölkerung ist mittelbar oder
unmittelbar betroffen. In Südafrika leben einer von fünf Lehrern mit
HIV und in Botswana sind 20 Prozent der Mitarbeiter im
Gesundheitssystem seit 1999 an AIDS gestorben.

Bis heute existiert kein Impfstoff gegen HIV. Patienten können
aber mit antiretroviralen Medikamenten, die den Ausbruch von AIDS
verzögern können, behandelt werden. Mit jährlichen Kosten von ca. 100
US-Dollar pro Person, können sich aber viele Menschen diese
Behandlung nicht leisten. Von den sieben Millionen Patienten, die
weltweit antiretrovirale Medikamente benötigen, haben nur zwei
Millionen Zugang dazu.

"Diese Katastrophe, denn es ist eine Katastrophe, hätte verhindert
werden können, wenn die Welt früh genug reagiert hätte. Aber
Ignoranz, mangelnder politischer Wille und schlichte Berührungsangst
hat Millionen Menschenleben gekostet", sagt Seiters.

Der Weltkatastrophenbericht ist ab Donnerstag Vormittag online
unter http://www.ifrc.org abrufbar.

Originaltext: Deutsches Rotes Kreuz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54463
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54463.rss2

Pressekontakt:
Fredrik Barkenhammar
Tel: 030 85 404 155
Fax 030 85404 455
barkenhf@drk.de

Svenja Koch
Tel: 030 85 404 158
Fax 030 85404 455
kochs@drk.de


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