Kölnische Rundschau: Kölnische rundschau Kommentar zur EM
Geschrieben am 30-06-2008 |
Köln (ots) - Faktor Spaß
WERNER GROSCH zur EM
Deutschland hat bei der EM besser abgeschnitten als bei der WM. Dennoch bleibt et was Fades zurück, und die Stimmung bröckelt augen scheinlich schneller als vor zwei Jahren. Das hat seinen Grund nicht nur darin, dass die deutsche Mannschaft das Tur nier damals mit einem furiosen Sieg abschloss. Es zeigt auch, dass die tolle Atmosphäre eben in allererster Linie eine Party laune ist.
Zweimal Sommermärchen gibt es nicht. Hätte es auch nicht gegeben, wenn wir Europa meister geworden wären. Die Freude hat damals so weit ge tragen, weil wir uns befreit fühl ten von unserer notorischen Ernsthaftigkeit, weil wir der Welt bewiesen haben, dass Spaß und Begeisterung auch für uns ein Instrument des Er folges sind. Eine neue deutsche Tugend, die wir aber noch nicht so weit verinnerlicht haben, dass es diesmal für mehr als ein einziges Jubelspiel reichte.
Für das deutsch-türkische Verhältnis mag der Verlauf des Turniers ein Segen gewe sen sein. Aber auch der wirkt nur weiter, wenn die Gemein samkeit über die Partylaune hi nausgeht. Dass Türken wie Deutsche hupen und Straßen verstopfen können, ist nun wirklich noch kein Schritt zur Integration.
Auf der anderen Seite scheint der Fußball auch langsam seine Stellvertreterfunktion als Kriegsschauplatz zu verlieren. Die dämlichen Provokationen in der Boulevardpresse blieben wirkungslos, weil die Identifika tion der Fans längst vor allem anderen über den Erfolg und mithin den Spaßfaktor funktio niert. Die größten Klubs sind multinationale Konzerne, ihre Spieler Geschäftsleute, die eine Show veranstalten. Eine Show freilich, die nur beim Fan an kommt, wenn sie mit Begeiste rung zelebriert wird.
Beklagt wurde die Kommerzi alisierung des Sports oft ge nug. Die Sonnenseite dieser Entwicklung könnte sein, dass der Völkerschlachtcharakter verschwindet. Womöglich konnten die Katalanen, Andalu sier und Basken, die im spani schen Trikot die deutsche Elf besiegten, nur deshalb Europa meister werden.
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Jost Springensguth print@kr-redaktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
145694
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zur Sterbehilfe Ulm (ots) - Der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch fordert heraus: Er habe Sterbehilfe geleistet, sagt der Jurist und entfacht damit eine Debatte. Muss dem Recht auf Leben, dem Recht auf Sterben nun das Recht auf Tötung folgen? Beispiele von schwerstkranken Menschen, die sterben wollen, es alleine aber nicht können, machen die Antwort scheinbar leicht. Zumal wohl jeder bei der Vorstellung erschaudert, über Jahre an Maschinen angeschlossen dem Tode entgegenzudämmern. Doch weist das Recht auf Tötung auch den richtigen Weg? Die mehr...
- Westfalenpost: Das große Zittern Die Finanzpolitik der Union Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer Ja, was denn nun, Frau Kanzlerin? Weich geworden? Eingeknickt vor den Mittelstands-Rächern in der CSU? Man wird nicht recht schlau aus dem, was da gestern über finanzpolitische Gedankenspiele aus der CDU an die Öffentlichkeit sickerte: Steuerentlastung ja, nein, wenn das Geld reicht, mal sehen im Herbst? Halten wir uns an das, was relativ sicher ist: Im Herbst steht der Existenzminimumsbericht der Bundesregierung ins Haus. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, was drinsteht: Das Leben in Deutschland mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr: Bielefeld (ots) - Afghanistan Gefährliche Mission Ein riskanter Auftrag für die Augustdorfer Soldaten der schnellen Eingreiftruppe: Die »Quick Reaction Force« (QRF) soll in Nordafghanistan dann in die Bresche springen, wenn es brenzlig wird und in Not geratenen Isaf-Einheiten helfen. Der bisherige norwegische QRF-Kommandeur warnte die deutschen Soldaten bereits vor den Gefahren der Mission. Schließlich erstarken die Taliban derzeit im Norden Afghanistans. Klar ist: Die Bundeswehr hat mit der Übernahme der Eingreiftruppe eine noch aktivere mehr...
- WAZ: NRW fordert vom Bund mehr Investitionen in Straße und Schiene / Verkehrsminister Wittke mahnt "Realitätssinn" an Essen (ots) - NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) hat von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mehr Realitätssinn verlangt. "In Berlin muss in die Verkehrspolitik ein neuer Pragmatismus Einzug halten, der nicht von Naivität und nicht von Ideologie geprägt ist", sagte Wittke der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstag-Ausgabe). Deutlich mehr Investitionen in den Ausbau von Straßen und Schienen seien zwingend notwendig. "Ob uns das schmeckt oder nicht", so Wittke, "die Güterverkehre werden in den nächsten Jahren mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Sterbehilfe: Bielefeld (ots) - Geht es dem ehemaligen Hamburger Justizsenator Roger Kusch bei seinem Engagement für die aktive Sterbehilfe wirklich um die Menschenwürde? Geht es ihm darum, eigenverantwortlich über das eigene Sterben zu entscheiden? Die Antwort lautet: nein! Auf einer bizarren Pressekonferenz schildert Kusch zwei Stunden lang den von ihm begleiteten Freitod einer 79-jährigen Frau - nur zwei Tage nach ihrem Ableben. Kusch sagt, es sei unwürdig, besonders hilfsbedürftige Menschen zum Sterben in die Schweiz zu schicken. Doch die 79-jährige mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|