Allg. Zeitung Mainz: Da kann man nur staunen (Kommentar zum Arbeitsmarkt)
Geschrieben am 01-07-2008 |
Mainz (ots) - Wenn alles gut läuft, könnte die Zahl der Jobsuchenden im Herbst erstmals seit vielen Jahren wieder unter die Marke von drei Millionen fallen, und dies, obwohl die wirtschaftliche Entwicklung an Schwung verliert. Eine Million Stellen sind derzeit unbesetzt. Da kann man nur staunen. Statistiken sind immer angreifbar, auch die der Arbeitsagentur. Viele faktisch Erwerbslose werden hier nicht erfasst, zum Beispiel weil sie sich nicht bei der Behörde melden oder schon auf dem Sprung in die Rente sind. Die verdeckte Arbeitslosigkeit wird deshalb auf noch einmal rund zwei Millionen veranschlagt. Von Vollbeschäftigung ist Deutschland also noch weit entfernt. Trotzdem ist die Entwicklung überraschend positiv, zumal statistische Effekte auch in die andere Richtung wirken. Seit einigen Jahren werden arbeitsfähige Sozialhilfeempfänger als Arbeitslose gezählt. Ohne diese Gruppe wäre die Marke von drei Millionen bereits geknackt. Ein Einbruch am Arbeitsmarkt ist vorerst nicht zu befürchten. Innerhalb der nächsten zehn Jahre kann rechnerisch sogar die Vollbeschäftigung erreicht werden. Dazu muss die Wirtschaft nicht einmal gewaltig brummen. Ab 2011 scheiden nämlich immer mehr Beschäftigte aus dem Berufsleben aus. Das Problem erledigt sich also aufgrund der Alterung fast von alleine. Die größere Flexibilität durch Minijobs, Zeitarbeit und befristete Verträge wirkt sich zudem positiv aus. Die größte Herausforderung lässt sich leider nicht statistisch bewältigen. Es fehlen immer mehr Fachkräfte. Freie Jobs können nicht besetzt werden, obwohl rechnerisch genügend Leute da sind. Hier muss die Politik ansetzen und für mehr Bildung und Ausbildung sorgen, damit das Jobwunder endlich jeden erreichen kann.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
145984
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu EU-Vertrag Halle (ots) - Natürlich ist das nicht das Ende der EU. Aber die Gemeinschaft droht immer unbeweglicher zu werden. Wer das Prinzip der Einstimmigkeit erhalten will, macht die Union handlungsunfähig. Wenn dies eintritt, wird es noch schwerer, die Bürger von den Vorteilen der EU zu überzeugen. Ein Teufelskreis, der nur scheinbar den Kritikern Recht gibt. Zum zweiten Mal heißt es für die EU-Reformer "alles auf Anfang". Aber sie fangen nicht mehr bei Null an. Ihre Energie und Überzeugungskraft schwinden. Die Einigung auf den Vertrag von mehr...
- Rheinische Post: Freitod zu Marktpreisen Kommentar VON REINHOLD MICHELS Düsseldorf (ots) - Der frühere Bundespräsident und NRW-Regierungschef Johannes Rau sorgte sich in seinen letzten Lebensjahren öfter um eine Gesellschaft, die zwar von allem den Preis, aber von nichts mehr den Wert kenne. Die Alles-ist-käuflich-Mentalität steckt auch in den umtriebigen Freitod-Spezialisten, die auf dem Markt der Möglichkeiten Sterbenskranken oder bloß irgendwie Lebensmüden ihre Hilfe anbieten. Bei manchen Anbietern ist man versucht, "anbieten" durch "aufdrängen" zu ersetzen. Wehe einer Gesellschaft, in der alten, schwer mehr...
- WAZ: Kampfverband in Afghanistan - Verstärkung? Mal sehen. Leitartikel von Angela Gareis Essen (ots) - Überschattet wurde die Kommandoübergabe von einem Anschlag: Zwei deutsche Soldaten wurden mit einem Sprengsatz angegriffen und leicht verletzt. So berichten Nachrichtenagenturen - sprachlich korrekt - darüber, unter welchen Umständen die Bundeswehr die Leitung der schnellen Eingreiftruppe im Norden Afghanistans übernommen hat. Inhaltlich korrekt aber müsste man formulieren: Ausgeleuchtet wurde die Kommandoübergabe von einem Anschlag. Denn in der Republik wollen Menschen mehrheitlich nicht erkennen, dass Bundeswehrsoldaten mehr...
- WAZ: Kritik am EU-Reformvertrag - Ein Problem mehr. Kommentar von Detlef Fechtner Essen (ots) - Formal betrachtet, hat Bundespräsident Horst Köhler alles richtig gemacht. Es wäre dumm gewesen, einen Streit mit dem Verfassungsgericht vom Zaun zu brechen. Aber besonders viel Fingerspitzengefühl kann man ihm nicht bescheinigen. Warum macht Köhler nicht mit einer klaren Geste deutlich, dass er hinter dem neuen EU-Vertrag steht? Warum bietet er ausgerechnet zum Startschuss der französischen Präsidentschaft unfreiwillig den Gegnern eines engeren Europas eine Chance, sich zu profilieren? Schließlich geht es um einen Vertrag, mehr...
- Lausitzer Rundschau: Der Lissabon-Vertrag auf polnischem Eis: Nicht ohne Volkes Stimme Cottbus (ots) - Die Ankündigung des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski, dem Lissabon-Vertrag der EU seine Unterschrift zu verweigern, mag den einen oder anderen in seinen Vorurteilen bestärken. Tatsächlich aber ist sie keinesfalls Ausdruck eines polnischen Alleingangs. Es hätte gar nicht des ausgeprägten Bekennermuts des an der Macht verbliebenen der beiden polnischen Zwillingsbrüder bedurft. Denn zum irischen Nein hatte sich längst die Grundsatzkritik des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus gesellt, der ebenfalls mit der Unterschriftenverweigerung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|