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Booz & Company: Energieunternehmen planen intelligente Stromnetze

Geschrieben am 03-07-2008

München (ots) -

Versorger bereiten sich auf die nächste Innovation in der
Energieversorgung vor / Allein in Deutschland 50 Mrd. Euro
Investitionskosten bis 2020 / Übergang zu intelligenten
Stromnetzen (Smart Grid) durch Insellösungen gefährdet / Offene
Standards sind notwendig für zukunftsfähige Stromversorgung /
Moderne Technik kann Energieeffizienz dramatisch verbessern

Eine sichere, zukunftsfähige und effiziente Stromversorgung ist
mit der Aufrüstung konventioneller Netze allein langfristig nicht zu
bewältigen. Erforderlich ist eine Umstellung auf das so genannte
Smart Grid (Intelligentes Stromnetz). Diese kommende Innovation in
der Energiebranche wird derzeit von den großen Versorgern
vorbereitet. Doch eine Vielzahl technischer Insellösungen und
fehlende übergreifende, offene Standards erschweren den Aufbau des
Smart Grid. Dabei kommt es darauf an, die strategischen Weichen jetzt
zu stellen, um die Stromversorgung nachhaltig zu sichern und
effizienter zu machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Untersuchung der internationalen Strategieberatung Booz & Company,
auf Basis einer Befragung der 15 führenden Energieunternehmen
Europas.

"Die deutschen Energieversorger planen, bis 2020 rund 40-50 Mrd.
Euro in die Modernisierung der Netze zu investieren, davon rund 15-25
Mrd. Euro in Smart Grid-Technologie oder damit verbundene Kosten.
Smart Grid ist das große Innovationsthema der Stromindustrie", betont
Rolf Adam, Mitglied der Geschäftsleitung bei Booz & Company. "Wichtig
ist jedoch, neben den technischen Möglichkeiten die wirtschaftlichen
Potenziale im Auge zu behalten. Notwendig sind hierfür von der
Branche gemeinsam erarbeitete Standards und eine langfristige
Erschließung des Marktes. Energieversorger erhalten durch neue
Anwendungen Potenziale zur Umsatzsteigerung von über 100
Terrawattstunden (TWh)", erklärt Adam.

Smart Grid: Intelligente Balance von Stromerzeugung und -verbrauch

Smart Grid bezeichnet die Verbindung des Stromnetzes mit moderner
Elektronik. Dies ermöglicht mittelfristig eine dezentrale
Energieerzeugung in großem Maßstab. Intelligente Netze bilden somit
den entscheidenden Hebel, um energiepolitische Vorgaben, wie die
Senkung des CO2-Ausstoßes oder die Erhöhung des Anteils erneuerbarer
Energien, zu erreichen. Energieversorgern helfen sie, auf verändertes
Verbraucherverhalten - etwa den Trend zu Elektroautos - flexibel zu
antworten. Kunden können dank intelligenter Stromzähler (Smart Meter)
in Echtzeit ihren Verbrauch kontrollieren und dann gezielt anpassen.
Der volkswirtschaftliche Nutzen durch eingesparte Energieressourcen
und geringere Schadstoffemissionen ist erheblich: Allein die
flächendeckende Nutzung von Smart Meters und eines effizienten
Nachfragemanagements (Demand Response) kann zu Einsparungen von über
10 TWh führen. Das entspricht ca. 2,5 Mio. Haushaltskunden. Auf dem
Weg zum Smart Grid sind für Energieunternehmen drei Schritte
entscheidend, die Booz & Company in der Untersuchung detailliert
darstellt:

1. Übergreifende Kommunikationsstruktur in einem offenen Standard
Kern des Smart Grid bildet ein großflächiger, zumindest nationaler
oder europaweiter dynamischer Abgleich von Stromangebot und
-nachfrage. Dies ist nur mittels einer gemeinsam entwickelten,
branchenübergreifenden Informationsstruktur nach offenen Standards
möglich. Würde bspw. jedes der rund 600 deutschen Stadtwerke eigene
Technik oder Software entwickeln, büßte das Smart Grid seinen
entscheidenden Nutzen ein.

2. Versorger müssen aktuelle Trends auf der Nachfrageseite in
Business Cases umwandeln. Ein Beispiel: In Deutschland existieren
etwa 1,3 Millionen Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom und
Solarwärme, darunter zahlreiche private Haushalte. Das Smart Grid
ermöglicht solchen Kunden, ihren Strom dezentral einzuspeisen. Kunde
und Versorger profitieren. Erfolgreiche Energieunternehmen können auf
Basis solcher Trends innovative Produkte und Services entwickeln, die
neue Quellen der Wertschöpfung erschließen.

3. Entwicklung einer langfristigen Strategie, die Differenzierung
im Wettbewerb schafft. Energieunternehmen müssen alle Ebenen, die
eine Migration hin zu Smart Grid beinhaltet, in einem strategischen
Ganzen zusammenführen: z.B. infrastrukturelle und technische
Anforderungen, finanzieller Bedarf und Businessmodelle. Letztere
müssen die Frage beantworten: Mit welchen Produkten, welcher
Preisstruktur, welchen Services lässt sich auf Basis des Smart Grid
langfristig Wert schöpfen?

Das Smart Grid wird das Kräftespiel zwischen Anbietern und
Verbrauchern tiefgreifend verändern. Um damit verbundene Chancen zu
nutzen, sollten Energieunternehmen kundenorientierte Strategien
entwickeln, die technische Herausforderungen vor dem Hintergrund
neuer Geschäftsmöglichkeiten betrachten. Für die Unternehmen, die als
Erstes am Markt sind, ergeben sich attraktive Möglichkeiten, Kunden
durch innovative Produkte, Services und Preisstrukturen an sich zu
binden und neue Marktanteile und Segmente der Wertschöpfungskette zu
erobern.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit 3300 Mitarbeitern in 57 Büros auf allen
Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu den
Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen. Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die
Grundlagen der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng
mit unseren Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler
Märkte zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu
kombinieren wir einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale
Expertise mit einem praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren
Klienten jederzeit den entscheidenden Vorteil zu schaffen. Daher
lautet unser Mission Statement: Essential Advantage. Informationen zu
unserem Management Magazin strategy+business finden Sie unter:
www.strategy-business.com.

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Pressekontakt:
Robert Ardelt
Booz & Company
Manager Marketing & Communications
Tel. 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: Robert.Ardelt@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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