"Friedl hat sich wie ein Querulant aufgeführt!" Der Fall Friedl: art sprach mit dem Direktor des Stedelijk Museums und dem Documenta-Künstler Peter Friedl über den "Vincent Award"-Skandal
Geschrieben am 04-07-2008 |
Hamburg (ots) - Der Ärger um den Vincent Award, einer der wichtigsten Kunstpreise Europas, spitzt sich zu: Der Künstler Peter Friedl, der mit seiner ausgestopften Giraffe ("The Zoo Story") auf der letzten Documenta für Furore sorgte, hat Gijs van Tuyl, den Direktor des Stedelijk Museum, in schärfsten Tönen angegriffen. Im exklusiven art-Interview antwortet Tuyl auf die schweren Vorwürfe - und schlägt zurück: Friedl sei "kindisch", "rüpelhaft" und hätte "Angst, zu kurz zu kommen".
Friedl, nominiert für den mit 50 000 Euro dotierten Vincent Award, gestiftet von der niederländischen "Broere Charitable Foundation" und verliehen im Amsterdamer Stedelijk Museum, boykottierte Ende Juni überraschend den Kunstpreis. Im art-Interview erklärte er seine wahren Beweggründe und wettert gegen "merkwürdige Vermischungen von Interessen und Vorlieben": "Wenn in einer Jury eine Privatsammlerin wie Ingvild Goetz sitzt, die mit dem einzigen Künstler, der auch vom organisierenden Museum selbst gesammelt wird, parallel zur Vincent-Ausstellung eine Ausstellung in ihrem Privatmuseum macht, dann sieht das nicht gut aus."
Außerdem warnte Friedl vor einer "präfaschistischen" Entwicklung in den Niederlanden: "Es ist schwer, die Nuancen meiner Kritik in einem kulturellen Klima wie in den Niederlanden durchzubringen, die sich immer noch als Konsens-Paradies sehen, sich aber heute zunehmend zu einer atypischen, präfaschistischen Gesellschaft entwickeln."
Im art-Interview antwortet jetzt Gijs van Tuyl, Direktor des Stedelijk, auf die schweren Vorwürfe: "Ich finde, er hat sich wie ein Querulant aufgeführt. Was meine Konservatorin unter ihm zu leiden hatte, ist unbeschreiblich! Von den rüpelhaften Emails, die er schickte, ganz zu schweigen. Letztendlich wollte er, dass ich sie und auch mich selbst entlasse. Der tickt doch nicht ganz richtig. Das ist doch bekloppt!"
Das gesamte Interview mit dem Stedelijk-Direktor Gijs van Tuyl: http://www.art-magazin.de/tuyl
Und das Interview mit Documenta-Künstler Peter Friedl: http://www.art-magazin.de/friedl
Originaltext: Gruner+Jahr, art Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7370 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7370.rss2
Pressekontakt: Maike Pelikan art Marktkommunikation 20444 Hamburg Tel: 040/3703-2157, Fax: 040/3703-5683 E-Mail: presse@art-magazin.de
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