Der Tagesspiegel: Allianz-Vorstand erwartet Ölpreis von über 200 Dollar - Zinsszenario im Umbruch - Kritik an G8
Geschrieben am 06-07-2008 |
Berlin (ots) - Die Allianz, Europas größter Finanzkonzern, rechnet in den nächsten zwei Jahren mit einem Anstieg des Ölpreises um mindestens ein weiteres Drittel. "Ich kann nicht sehen, wie wir nach dem Jahr 2010 längerfristig einen Ölpreis von unter 200 Dollar haben können", sagte Vorstandsmitglied Joachim Faber dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Die Marke von 200 Dollar hat jüngst auch die US-Investmentbank Goldman Sachs genannt. Faber ist im Konzernvorstand der Allianz für die Tochter Global Investors zuständig, die rund eine Billion Euro verwaltet und damit zu den fünf größten Vermögensverwaltern der Welt gehört.
Kurz vor Beginn des Gipfeltreffens der sieben wichtigsten Industrienationen und Russlands (G8) in Japan kritisierte Faber, dass es in diesem Kreis "immer noch keine verbindlich festgelegten Klimaziele" gebe. "Die EU ist vorangegangen, aber die G 8 sind nicht gefolgt. Das ist enttäuschend." Der Klimawandel schlage sich im Versicherungsgeschäft nieder, biete der Allianz als Investor aber auch große Chancen, weil er neue Technologien, Unternehmen und Branchen hervorbringe. Aus Pflanzen erzeugter Kraftstoff sei aber keine gute Antwort: "Biomasse kann nicht die richtige Lösung bei den erneuerbaren Energien sein, wenn dadurch plötzlich der Preis für einen Fladen Maisbrot mit dem von einem Fass Öl zusammenhängt."
Auch in Bezug auf die Finanzmärkte kritisierte Faber die G8. "Die Finanzkrise ist keineswegs ausgestanden, und ich hoffe sehr, dass sie auch in den Köpfen der G-8-Vertreter noch nicht abgehakt ist." Zwar sei denkbar, dass die Transparenz an den Kapitalmärkten erhöht werden könne. "Aber ich bin skeptisch, ob wir international zu einheitlichen und verbindlichen Regeln kommen." Die Finanzkrise habe das Vertrauen in die Banken geschwächt und schlage vor allem in den USA, aber auch in Deutschland auf die Realwirtschaft durch.
Derzeit drohe steigende Inflation bei stagnierendem Wachstum. "Die Gefahr einer globalen Stagflation zeigt sich gerade sehr deutlich." Deswegen hätten die Aktienmärkte mindestens "noch ein paar schwierige Monate" vor sich, sagte Faber. "Das Zinsszenario ist momentan kein besonders gutes. Wir befinden uns möglicherweise in einem Umbruch. Seit 1982 sind die Zinsen praktisch stetig gefallen. Das ändert sich jetzt." Die Europäische Zentralbank werde auch nach ihrem Zinsschritt vom Donnerstag einschreiten, "um einem anhaltenden Inflationsdruck zu begegnen".
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
146727
weitere Artikel:
- Der Tagesspiegel: Siemens-Gesamtbetriebsrat fürchtet auch um Jobs in der Produktion Berlin (ots) - Der Siemens-Gesamtbetriebsrat sieht sich von dem Münchner Technologiekonzern unzureichend über den bevorstehenden Stellenabbau informiert. "Wir haben vom Unternehmen viel Papier bekommen", sagte Bettina Haller, Mitglied des Gesamtbetriebsrates und des Aufsichtsrates, dem Tagesspiegel (Montagausgabe) vor der entscheidenden Sitzung des Wirtschaftsausschusses am Montag und Dienstag. "Die Quantität ist hoch, aber die Qualität der Informationen lässt zu wünschen übrig." Zudem sei zu befürchten, dass es nicht nur um Managementstellen mehr...
- PRESSEEINLADUNG zur Zukunft der österreichischen Traditionsmarke "Kneissl" Kufstein/Tirol (ots) - Im Rahmen der Pressekonferenz im Grand Hotel Wien wird über die neue Eigentümerstruktur, sowie die innovativen Zukunftsstrategien rund um die Erweiterung der Marke "Kneissl" zu einem internationalen Lifestyle-Brand informiert. 07.07.2008 12.00 Uhr Grand Hotel Wien Kärntner Ring 9, 1010 Wien Teilnehmer: - Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber - KR Fritz Unterberger - GF Andreas Gebauer Medienvertreter werden gebeten, über den unten angeführten Link sich für die Pressekonferenz zu akkreditieren. Darüber mehr...
- Ehemalige Spitzenpolitiker besorgt über Finanzkrise / Kofi Annan, Gerhard Schröder, Adolf Ogi und Franz Vranitzki diskutieren in Hannover Hannover (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Zu Ehren des Friedensnobelpreisträgers und langjährigen UN-Generalsekretärs Kofi Annan lud Carsten Maschmeyer, Vorstandschef und Gründer des unabhängigen Finanzdienstleisters AWD eine hochkarätige Runde zum gemeinsamen Mittagessen in sein Privathaus nach Hannover. Zu den Gästen zählten Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder mit seiner Ehefrau Doris Schröder-Köpf; der Vorsitzende des Bankenverbandes mehr...
- Der Tagesspiegel: DIW: Benzinpreis bald bei zwei Euro je Liter - und mehr Berlin (ots) - Bei einem Rohölpreis von 200 Dollar erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) je nach Dollarkurs einen Benzinpreis von knapp unter oder knapp über zwei Euro je Liter. "Bei dem jetzigem Wechselkurs wären es 1,95 Euro pro Liter Super", sagte die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Bei der erwarteten Verbesserung des Dollarkurses wären es über zwei Euro." Die Allianz, Europas größter Finanzkonzern, rechnet in den nächsten zwei Jahren mit einem Anstieg des Ölpreises mehr...
- Allgemeine Zeitung Mainz: Umdenken (Reinhard Breidenbach zu Energie) Mainz (ots) - Krisen haben mitunter den Vorteil, dass sich der Mensch aufs Wesentliche besinnt und Wichtiges fern aller politischen Winkelzüge und Ranküne analysiert. Der explodierende Ölpreis zwingt zum raschen Nachdenken über Alternativen. Wer beim Biosprit - um im Genre zu bleiben - Gas gibt, treibt die Nahrungsmittelpreise nach oben. Dass dies letztlich eine Bedrohung des Friedens in der Welt ist, hat Kanzlerin Merkel in wohltuender Deutlichkeit vor dem G8-Gipfel dargelegt. Um in Sachen Energie Druck aus dem Kessel zu nehmen, gewinnen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|