Allgemeine Zeitung Mainz: Umdenken (Reinhard Breidenbach zu Energie)
Geschrieben am 06-07-2008 |
Mainz (ots) - Krisen haben mitunter den Vorteil, dass sich der Mensch aufs Wesentliche besinnt und Wichtiges fern aller politischen Winkelzüge und Ranküne analysiert. Der explodierende Ölpreis zwingt zum raschen Nachdenken über Alternativen. Wer beim Biosprit - um im Genre zu bleiben - Gas gibt, treibt die Nahrungsmittelpreise nach oben. Dass dies letztlich eine Bedrohung des Friedens in der Welt ist, hat Kanzlerin Merkel in wohltuender Deutlichkeit vor dem G8-Gipfel dargelegt. Um in Sachen Energie Druck aus dem Kessel zu nehmen, gewinnen Windkraft und Solarstrom immer mehr an Bedeutung. Es ist unbestritten, dass sie bislang preislich gar nicht oder nur durch massive Subventionen konkurrenzfähig sind. Aber je höher der Ölpreis steigt, desto schneller kann sich diese Relation verändern. Dass mit solch schonenden Energieformen der Umwelt gedient ist, liegt auf der Hand. Wenn Bauminister Wolfgang Tiefensee, bislang weder durch herausragende politische Erfolge noch durch Vordenkertum besonders in Erscheinung getreten, über Windparks in Nord- und Ostsee nachdenkt, mag das zunächst utopisch klingen; aber es ist jedenfalls das absolut richtige Signal. Und Tiefensees Satz "Wir setzen auf regenerative Energie und nicht auf Atomkraft" ist inhaltlich uneingeschränkt begrüßenswert und macht außerdem Hoffnung angesichts von Umfragen, wonach sich die Bürger wegen hoher Energiepreise wieder stärker mit dem Gedanken anfreunden, dass Atomkraftwerke eine Zukunftslösung sein könnten. Sie sind es nicht; die Endlagerfrage ist ungelöst, und das angebliche "Rest"-Risiko entscheidend zu hoch. Niemand darf sich der Illusion hingeben, die Sache mit den Energiepreisen werde schon irgendwie, quasi über Nacht, wieder gut. Selbst wenn Spekulationsblasen platzen und der Ölpreis kurzfristig etwas nachgibt: Auf lange Sicht wird es nie mehr, wie es einmal war. Es gibt Kräfte, denen daran gelegen ist, abzuwiegeln und die Entwicklung von Alternativen zu bremsen; der eine oder andere Ölmulti etwa, der glänzend verdient. Aber es ist nicht die Aufgabe verantwortungsvollen Politik, Ölmultis die Taschen zu füllen. Deshalb ist es höchste Zeit, umzudenken, nicht zuletzt in Richtung regenerativer Energie.
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