WAZ: "Gänseterror" in den Städten - Eingeschleppt. Kommentar von Christopher Onkelbach
Geschrieben am 14-07-2008 |
Essen (ots) - Die Gans kann nichts dafür. Sie gehört zu den so genannten Neozoen. Das sind Tierarten, die ursprünglich in Deutschland gar nicht leben wollten, jedoch vom Menschen eingeschleppt wurden. Dazu Gehört die Bisamratte, der Waschbär, der Marderhund, der Nandu - und neben einigen weiteren hundert Arten eben auch die Kanadagans. 1678 wurde das erste Paar in englischen Parks ausgesetzt, weil sie die Teichlandschaften so malerisch schmückten. Mensch, du hast die Gans geholt, nun fliegt sie nicht mehr fort! Sie vermehrten sich rasch, brüten nun auch in den Niederlanden, in Norddeutschland und am Niederrhein. Mancherorts ist bereits von "Gänseterror" die Rede. Denn wo sich Mensch und Tier die knappen Reste der Natur teilen müssen, gibt es Konflikte. Schon legen sich Jäger in kommunalem Auftrag auf die Lauer - zum prompten Entsetzen der Vogelschützer. Was tun? Eier klauen? Totschießen? Vergiften? Es gibt sanftere Methoden, etwa den Tieren mit Büschen, Zäunen oder Geröll ihre Brutgebiete zu verleiden. Schön ist das nicht. Zunächst gilt daher: Nicht auch noch füttern!
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