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Rheinische Post: Angst an der Börse

Geschrieben am 15-07-2008

Düsseldorf (ots) - von Georg Winters

Wäre die Börse ein Ort, an dem sich alle Spieler rational
verhalten, könnte man die Kursentwicklung voraussehen. Aber das ist
Wunschdenken. Der Aktienmarkt wird auch von Angst regiert, und
Investoren, die nicht die letzten Ratten auf dem sinkenden Schiff
sein wollen, verkaufen stets nach dem Motto: Rette sich, wer kann.
Das ist die bittere und wenig neue Erkenntnis von gestern.
Ob deutsche Banken und Versicherer noch einmal durch die
internationale Finanzkrise direkt in Mitleidenschaft gezogen werden,
weiß niemand. Aber auch Sippenhaft ist eine Regel am Aktienmarkt, und
darüber darf sich niemand aufregen, weil er an guten Tagen davon auch
profitieren kann. Deshalb kaufen die Mutigen jetzt Bankaktien, und
die Optimisten verkaufen sie nicht, sondern warten auf das Ende der
Finanzkrise - wann immer das sein mag.
Die Bankenkrise trifft die Realwirtschaft nicht, aber das ist kein
Grund zur Entwarnung. Bisher sprechen viele in Deutschland nur von
Konjunkturschwäche. Aber je länger die Krise in Amerika dauert, um so
mehr verdüstert sich auch hier der Himmel. Von guten Prognosen für
2008 darf man sich nicht blenden lassen. Irgendwann sind die
Auftragsbücher leer. Und dann fangen die Probleme erst an.
bericht: Talfahrt der wirtschaft . . ., Titelseite

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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