IFD sieht PPP auch als große Chance für den deutschen Mittelstand
Geschrieben am 22-07-2008 |
Frankfurt am Main (ots) - Der deutsche Mittelstand wird von der steigenden Zahl an Public Private Partnerships (PPP) profitieren. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD). Die Autoren Dr. Thomas Rüschen und Wolfgang Meyer plädieren dafür, die Rahmenbedingungen für PPP in Deutschland weiter zu verbessern.
"Mit kritischen Stimmen, dass PPP-Projekte mittelstandsfeindlich seien, sollte sehr sorgfältig umgegangen werden. Dazu müssen die Rahmenbedingungen für die Unternehmen verbessert und insbesondere derzeit noch inhomogene Projektstrukturen, teilweise fehlende Transparenz in Vergabeverfahren, geringe Zuschlagswahrscheinlichkeit und oft nicht befriedigende Aufwands-/Ertragsrelationen beseitigt werden", sagte Dr. Thomas Rüschen, IFD-Experte PPP, Global Head Asset Finance Leasing Deutsche Bank AG.
Von den 88 deutschen PPP-Projekten, die im Zeitraum von 2002 bis März 2008 mit einem Investitionsvolumen von 2,9 Mrd. Euro vergeben wurden, profitiert neben deutschen und internationalen Großunternehmen vor allem auch der deutsche Mittelstand. "Schätzungen zufolge sollen in Deutschland derzeit über 150 neue PPP-Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 5 Mrd. Euro in Planung sein. Hiervon dürfte aufgrund der föderalen Strukturen in Deutschland ein großer Teil auf kleinere PPP-Projekte entfallen", sagte Wolfgang Meyer, IFD-Experte PPP, Director Project Finance DZ BANK AG. Folgende Voraussetzungen müssten verbessert werden, damit der deutsche Mittelstand - hier vor allem die mehr als 100 Unternehmen des Bauindustriellen Mittelstands mit Umsätzen von bis zu 50 Mio. Euro und ca. 70 Unternehmen der Baubranche (größerer Bauindustrieller Mittelstand) mit Umsätzen zwischen 50 und 500 Mio. Euro - an diesem neuen Geschäftsfeld stärker partizipieren können:
- Standardisierung der Vergabe von PPP-Projekten: Dies wäre für Auftraggeber und Bieter von großem Vorteil und nutze dem Mittelstand, da eine Angebotserstellung weniger Kosten verursache. Außerdem sollte die Vergabepraxis zuverlässig und transparent gestaltet werden. - Sachgerechte Risikoverteilung: Da die Kapitalausstattung für den Mittelstand in vielen Fällen einen beschränkenden Faktor über die technische und kaufmännische Leistungsfähigkeit hinaus darstellt, plädieren die Autoren dafür, "Übersicherungen" zu vermeiden und eine "risikoadäquate" Besicherung zu fordern, die sich nur auf die Erbringung der vereinbarten Leistung beschränkt. - Projekt-Pipeline verstärken: Mehr PPP-Projekte müssen mittelstandsadäquat gestaltet werden. Je aktiver die öffentliche Hand bei der Übertragung öffentlicher Aufgaben auf Privatunternehmen ist, desto mehr kommen auch kleinere deutsche Unternehmen zum Zuge. "Zur Zeit liegt der Anteil von PPP-Projekten an allen öffentlichen Investitionen bei rund 4,5% und damit sehr deutlich unter der von der Bundesregierung angestrebten Zielvorgabe von 15%", so die Studie weiter.
An diesen Punkten setzt auch die ins Leben gerufene "Partnerschaften Deutschland" an, ein Joint Venture von Öffentlicher Hand und Privatwirtschaft, zu deren Gründung die IFD geraten hat. Unter anderem soll sie durch konkrete Frühphasenberatung von öffentlichen Auftraggebern zur Senkung von Transaktionskosten beitragen, was vor allem der erwarteten Vielzahl kleinerer PPP-Projekte zugute kommen sollte.
"Am besten positioniert sind Unternehmen, die sich im Projektentwicklungs- und Bauträgergeschäft etablieren konnten", so die IFD-Studie. Es käme freilich aber auch darauf an, wie schnell sich der Mittelstand auf Anforderungen von PPP einstelle, sei es als Einzelbieter und Partner der öffentlichen Hand, im Rahmen einer Bietergemeinschaft oder als Subunternehmer. Insofern ist neben der Größe der Vorhaben letztlich auch die Bedeutung von PPP im Rahmen der Formulierung der langfristigen Unternehmensstrategie der mittelständigen Unternehmen entscheidend.
Der komplette Beitrag ist unter www.finanzstandort.de abrufbar und kann bei info@finanzstandort.de angefordert werden.
Über die IFD
Die IFD wurde 2003 ins Leben gerufen, um mit Innovationen und gemeinsamen Aktivitäten einen Beitrag zur Stärkung des deutschen Finanzstandorts zu leisten und damit Ideengeber und Katalysator für Fortschritt mit Ziel eines nachhaltigen Wachstums zu sein. IFD-Mitglieder sind Kreditinstitute und Unternehmen der Versicherungswirtschaft gemeinsam mit Verbänden der Finanzwirtschaft, der Deutschen Börse, der Deutschen Bundesbank und dem Bundesministerium der Finanzen. Mehr als 200 Experten aus den IFD-Mitgliedshäusern widmen sich Themen rund um die Schwerpunkte "Stärkung des Wachstums", "Förderung von Innovation" sowie "Mitgestaltung der Europäischen Finanzmarktintegration".
Die Mitglieder der IFD
Allianz Group Dresdner Bank, BayernLB, Bundesministerium der Finanzen, Bundesverband deutscher Banken, Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Commerzbank, DekaBank, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Bundesbank, Deutscher Sparkassen- und Giroverband, DZ BANK, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, HypoVereinsbank, KfW Bankengruppe, Morgan Stanley, Münchener-Rück-Gruppe, Postbank. Assoziierte Mitglieder der IFD: Citigroup, Goldman Sachs, JPMorgan, Lehman Brothers, Merrill Lynch, UBS
Originaltext: IFD - Initiative Finanzstandort Deutschland Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55919 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55919.rss2
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