Der Tagesspiegel: Air-Berlin-Finanzchef wehrt sich gegen Ryanair
Geschrieben am 26-07-2008 |
Berlin (ots) - Air Berlin wehrt sich gegen kritische Aussagen des Ryanair-Chefs Michael O'Leary. "Wenn man Angst hat, pfeift man im Keller. Weil wir inzwischen eine gewisse Größe erreicht haben, versucht Herr O'Leary, mit unlauteren Mitteln von sich abzulenken", sagte der Finanzvorstand von Air Berlin, Ulf Hüttmeyer, dem Tagesspiegel am Sonntag. "Das haben wir ihm allerdings in der vergangenen Woche vom Landgericht Köln mit einer Einstweiligen Verfügung verbieten lassen." Der Chef des irischen Billigfliegers hatte in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" davor gewarnt, Tickets bei Air Berlin für den Winter zu kaufen, da die Fluggesellschaft finanziell angeschlagen sei.
Air Berlin sei vom hohen Ölpreis nicht stärker betroffen als andere Fluggesellschaften, sagte Hüttmeyer weiter. "Im Gegenteil: Wir sind für dieses Jahr sogar zu 88 Prozent abgesichert. Das ist ein Spitzenwert für die Branche." Die Billigflieger wie Ryanair könnte das härter treffen, da deren Kundschaft preisempfindlicher sei. "Wir jedoch haben auch viele Geschäftsreisende als Kunden", sagte der Air-Berlin-Finanzchef dem Tagesspiegel am Sonntag. Dass der Aktienkurs bei Air Berlin stark eingebrochen sei, liege auch daran, weil das Unternehmen "eine kürzere Börsen-Historie" habe. "Mit unserer tatsächlichen wirtschaftlichen Situation hat dies eher wenig zu tun. Unsere Buchungslage ist gut, und die Auslastung der Flugzeuge ist ebenso gestiegen wie der Erlös, den wir pro Sitzplatzkilometer erzielen."
Allerdings wollte Hüttmeyer weitere Preissteigerungen nicht ausschließen. "Wenn der Kerosinpreis weiter steigen sollte, werden sich Preissteigerungen nicht vermeiden lassen", sagte er der Zeitung. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte zuletzt mehrfach den Kerosinzuschlag angehoben und zudem eine neue Servicegebühr eingeführt.
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