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Allg. Zeitung Mainz: Hilfe ist nötig (Kommentar zu Energiekosten)

Geschrieben am 27-07-2008

Mainz (ots) - Die schnell steigenden Preise für Energie sind nicht
nur ärgerlich, sie sind für viele Familien inzwischen eine kaum zu
bewältigende Belastung. Daran gibt es keinen Zweifel. Doch die
Diskussion, die von Politikern und Gewerkschaftern geführt wird, geht
vielfach weit an den wirklichen Problemen vorbei. Dass Tausende im
kommenden Winter frieren müssen, ist eher unwahrscheinlich, dass der
Linken-Chef Gysi vor Kältetoten warnt, ist reiner Populismus. Die vom
DGB jetzt geforderten Sozialtarife lösen die Probleme allerdings
nicht. Man benötigt nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, woher
Energiekonzerne sich einen Ausgleich für erzwungene Preissenkungen
holen: Von den übrigen Kunden, deren Belastung dann noch stärker
steigen würde. Und selbst die Grünen haben erkannt, dass man auf
Dauer nicht gegen internationale Märkte ansubventionieren kann. Wer
die Menschen entlasten und gleichzeitig eine zukunftsweisende
Energiepolitik betreiben will, muss die Hebel an mehreren Stellen
ansetzen. Und dies in erster Linie beim Energiesparen. Da aber ein
energieeffizienter Kühlschrank für Hartz-IV-Empfänger - und auch für
viele andere Familien - unerschwinglich ist, wäre eine Unterstützung
bei solchen Investitionen sinnvoll. Auch über eine Halbierung des
derzeit vollen Mehrwertsteuersatzes sollte ernsthaft nachgedacht
werden. Denn Strom und Heizung gehören sicherlich wie Lebensmittel
zur Grundversorgung der Menschen. Und schließlich sollten durchaus
auch die Stromversorger ihren Beitrag leisten: mit Tarifen, die den
sparsamen Umgang mit Energie belohnen. Unabhängig von allen
mittelfristigen Maßnahmen muss aber in diesem Winter sehr genau
beobachtet werden, ob Hartz-IV-Empfänger mit der Wohngelderhöhung,
die ab Januar gezahlt wird, ihre Wohnung ausreichend beheizen können.
Sollten die Energiepreise in unverändertem Tempo weiter steigen,
könnte es für viele Familien wirklich eng werden. Und denen muss dann
schnell geholfen werden.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Christin Wiens
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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