Südwest Presse: Kommentar zu Kindergeld, Ausgabe 28.7.08
Geschrieben am 27-07-2008 |
Ulm (ots) - Wahlkampf hin, Sommerloch her, es ist unstrittig, dass angesichts allgemeiner Teuerung am unteren Ende der Sozialskala Handlungsbedarf besteht. Ebenso ist unstrittig, dass Familienförderung eine der wichtigsten Aufgaben heute und in naher Zukunft ist. Die Demoskopie gibt die Marschroute vor. Angesichts der (noch) sprudelnden Steuerquellen ist eine Erhöhung des Kindergeldes beschlossene Sache, wobei die Union in ihrem aktuellen Vorschlag die größeren Familien überproportional unterstützen will. Wenn die Mehrausgaben sinnvoll genutzt werden sollen, ist dies auch völlig richtig. Alle bekommen einen Grundbetrag und die es am nötigsten haben bekommen mehr. Es wird ja niemand bestreiten, dass Kinderreiche in der Regel stärker unter Finanzknappheit leiden als die so genannte Durchschnittsfamilie. So wird wenigstens versucht, das Geld dorthin zu bringen, wo es am nötigsten gebraucht wird. Mit dem üblichen Gießkannenprinzip kämen beim Grundbetrag vielleicht noch zwei Euro im Monat hinzu, womit nun wirklich nicht mehr viel zu bewegen ist. Wenn man im übrigen prinzipiell die stattlichen Summen an Familienförderung - allein fürs Kindergeld werden jährlich 35 Milliarden benötigt - bündeln und gezielter einsetzen würde, könnte Kinderarmut besser eingedämmt werden. Ein ganz neues System zu (er)finden ist aber natürlich weit mühsamer als hie und da einfach ein paar Milliarden drauf zu satteln.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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