Wirtschaftskriminalität zeigt regionale Unterschiede - Prävention kommt bundesweit zu kurz
Geschrieben am 29-07-2008 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
PwC-Studie: In Hessen sind die meisten Unternehmen von Kriminalität betroffen / Höchster Durchschnittsschaden in Nordrhein-Westfalen / Chinageschäft macht Unternehmen in Baden-Württemberg Probleme
Korruption, Unterschlagung und andere Formen der Wirtschaftskriminalität schädigen deutschlandweit fast jedes zweite Unternehmen. Allerdings ist das Kriminalitätsrisiko in den Bundesländern und Regionen unterschiedlich stark ausgeprägt, wie aus einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. So wurden in Hessen rund 60 Prozent der befragten Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität, in der Region Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) hingegen nur 35 Prozent.
"Die bestehenden Unterschiede sind in erster Linie durch die spezifische Unternehmens- und Wirtschaftsstruktur der Länder zu erklären. Beispielsweise taucht das Delikt Geldwäsche überdurchschnittlich häufig im von der Finanzdienstleistungsbranche geprägten Bundesland Hessen auf, während die Korruption im Chinage-schäft im exportorientierten Baden-Württemberg ein größeres Problem als in anderen Regionen ist", kommentiert Steffen Salvenmoser, Partner bei PwC im Bereich Forensic Accounting Services.
Bei der Kriminalitätsprävention zeigen alle Bundesländer und Regionen erhebliche Defizite. So kommen die weitaus meisten Straftaten durch Hinweise von Mitarbeitern oder Geschäftspartnern ans Licht. Die Quote der auf diese Weise zufällig aufgedeckten Delikte ist in Bayern mit 65 Prozent am niedrigsten, in Hessen mit fast 80 Prozent am höchsten.
Für die Studie befragte PwC 1.166 Unternehmen in Deutschland. Die Erhebung umfasst alle entdeckten Straftaten und ist damit umfassender als die Kriminalstatistik, die nur die zur Anzeige gebrachten Delikte berücksichtigen kann.
Höchster Schaden für Unternehmen in NRW
Der Durchschnittsschaden je Unternehmen ist in Nordrhein-Westfalen mit 2,43 Millionen Euro am höchsten. Ein Grund dürfte sein, dass die Betriebe hier mit durchschnittlich 2.306 Mitarbeitern deutlich größer sind als im Bundesdurchschnitt (1.972 Beschäftigte) und damit eine größere Angriffsfläche bieten. In Bayern beläuft sich der Schaden je Unternehmen auf 1,9 Millionen Euro, in Hessen auf knapp 1,3 Millionen Euro.
Korruption droht überall
Drei bis vier von zehn befragten Unternehmen halten Korruption für ein wesentliches Geschäftsrisiko. Bemerkenswert ist, dass die Befragten das Korruptionsrisiko in Westeuropa und Deutschland für kaum geringer halten als in Zentral- und Osteuropa oder China. Beispielsweise sehen 25 Prozent der Unternehmen aus Baden-Württemberg ein Korruptionsrisiko im Inland - die Risiko-Einschätzungen für China (27 Prozent) und Osteuropa (28 Prozent) sind kaum ausgeprägter.
Wegen Korruption ein Geschäft verloren haben zwischen 10 Prozent (Berlin/Brandenburg) und 25 Prozent (Baden-Württemberg) der Unternehmen. In China werden Befragte aus Baden-Württemberg überdurchschnittlich häufig Opfer von Bestechung - 71 Prozent haben dort schon einmal einen Auftrag nicht bekommen, weil sie kein Schmiergeld gezahlt haben.
Auch wenn die meisten befragten Unternehmen Korruption für ein wichtiges bzw. sehr wichtiges Problem halten, bleibt die Diagnose häufig ohne Konsequenzen. So berücksichtigen diesen Aspekt nur gut 20 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bei der Entscheidung über Investitionen in Schwellenländern, in Hessen tun dies immerhin 67 Prozent und in der Region Norddeutschland 75 Prozent der Unternehmen.
Anti-Korruptionsprogramme gibt es nur bei einer Minderheit der Befragten. Die Spanne reicht von neun Prozent der Unternehmen in Mitteldeutschland bis 28 Prozent in Berlin/Brandenburg.
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2
Pressekontakt: Karim Schäfer PricewaterhouseCoopers AG WPG Corporate Communications / Presse Tel.: (069) 95 85 - 54 35 E-mail: karim.schaefer@de.pwc.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
150346
weitere Artikel:
- Einkommenssteuer - Reformen sind finanzierbar Köln (ots) - - Querverweis: Ein Dokument liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Arbeitnehmer in Deutschland müssen mit steigendem Einkommen einen höheren Prozentsatz als Einkommenssteuer an den Fiskus abführen - selbst wenn das Lohnplus nur die Inflation ausgleicht. Von dieser "kalten Progression" sind insbesondere Beschäftigte mit mittlerem Einkommen betroffen - die Gestaltung des Steuertarifs führt zum "Mittelstandsbauch" in den Durchschnittssteuersätzen. mehr...
- REpower: Erste Windkraftanlage für Offshore-Windpark Thornton Bank in belgischer Nordsee aufgestellt Hamburg/Oostende (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - - Anlage ist die zwölfte 5M, die das Unternehmen installiert hat - REpower übernimmt Marktführerschaft in der Multi-megawatt-Klasse Die REpower Systems AG (WKN 617703) hat gerade erfolgreich die erste von sechs Windkraftanlagen für den belgischen Offshore-Windpark Thornton Bank fertig installiert. Das Projekt, ca. 30 km vor der Küste gelegen, ist der erste belgische Hochseewindpark. mehr...
- Arzneimittelausgaben verschärfen den Kostendruck im Gesundheitswesen / KKH: Mehrkosten von 6,7 Prozent je Mitglied im ersten Halbjahr 2008 Hannover (ots) - Im ersten Halbjahr 2008 stiegen die Ausgaben für Arzneimittel aus öffentlichen Apotheken bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) um 6,7 Prozent je Mitglied im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt knapp 320 Millionen Euro. "Diese Steigerung beruht vor allem darauf, dass mehr Rezepte ausgestellt worden sind und dass es in einigen Marktsegmenten zu spürbaren Kostenerhöhungen kam", berichtet der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit. Allein für die Indikationsgruppe der "Immun- und Krebstherapeutika" habe die KKH im ersten mehr...
- Ranorex Software gewinnt mit Windows Automatisierungssoftware Steirischen Exportpreis 2008 - Verkaufsstart in USA Mit der weltweit einzigartigen Testsoftware für Windows-Anwendungen steht die österreichische Ranorex vor dem Markteintritt in den USA. Graz (ots) - "Nach über 100 Top Kunden weltweit konnten wir bereits ein Jahr nach der Unternehmensgründung die Jury des Steirischen Exportpreises 2008 überzeugen", freut sich Ranorex Geschäftsführer Jenö Herget anlässlich der Verleihung des Preises durch die steirische Wirtschaftskammer. Ranorex Produkte ermöglichen die Automatisierung von Windows Applikationen und Webseiten. So können beispielsweise Eingabemasken mehr...
- Miramonte Mining AG setzt die Umweltschutzziele für 2008 nach oben Zürich (ots) - Die Miramonte Mining AG hat heute die Umweltschutzziele in den eigenen Goldminengebieten in Ecuador für 2008 nach oben gesetzt. Vor dem Hintergrund der Mitgliedschaft der Miramonte Mining AG in der Business & Biodiversity Initiative und der erfolgreichen Präsentation auf dem High Level Segment auf der Konferenz der Vertragsstaaten des Übereinkommens über die biologische Vielfalt im Mai in Bonn wurden die Aktivitäten in Sachen Umweltschutz deutlich intensiviert. "Nachdem wir in 2007 mit konkreten Aufforstungsaktionen des mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|