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Rund fünf Millionen Asthmatiker durch schwere Lungenentzündung bedroht: Nur jeder sechste Lungenkranke gegen Pneumokokken geimpft

Geschrieben am 29-07-2008

Mühltal (ots) - Etwa sechs Millionen Menschen leiden in
Deutschland an Asthma, ebensoviele an einer chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung (COPD). Nicht einmal jeder sechste Patient beugt
einer schweren Lungenentzündung vor, in dem er sich gegen
Pneumokokken impfen lässt. Dies ergab eine aktuelle Studie am Zentrum
für Lungenmedizin am Diakoniekrankenhaus in Rotenburg/Wümme. Nicht
prinzipielle Vorbehalte vereitelten die Impfung zumeist, sondern
mangelnde Information. Mehr als drei Viertel aller Teilnehmer gaben
an, noch nie von der Pneumokokken-Impfung gehört zu haben. Diese
Unkenntnis kann fatale Folgen haben: Jährlich gehen bis zu 12.000
Todesfälle in Deutschland auf das Konto von Pneumokokken-Bakterien.

Die Erreger bewohnen bei jedem Zweiten die Schleimhäute des oberen
Nasen-Rachen-Raumes, zunächst meist ohne Symptome hervorzurufen. Ist
das Immunsystem durch eine chronische Erkrankung oder höheres Alter
angeschlagen, können sich die Erreger rasend schnell im Organismus
ausbreiten und dann zu schweren Erkrankungen wie Lungen- oder
Herzmuskelentzündung führen. Bei chronisch Kranken kann zudem eine
Verschlechterung des Grundleidens die Folge sein. Eine Impfung ist
die einzige wirksame Prävention Pneumokokken-bedingter Erkrankungen.
Eine Gruppe von Forschern unter der Leitung von Professor Tom
Schaberg vom Zentrum für Lungenmedizin am Diakoniekrankenhaus in
Rotenburg/Wümme wies nun nach, dass nur etwa 15 Prozent aller
Menschen mit Asthma und COPD gegen die gefährlichen Erreger geimpft
sind. Dazu befragten die Wissenschaftler 2.131 Patienten des
Diakoniekrankenhauses. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Nicht einmal
jeder zweite Patient mit einer chronischen Lungenerkrankung ist gegen
Grippe geimpft. Eine Grippe-Erkrankung kann schwere Komplikationen
hervorrufen und die Ausbreitung von Pneumokokken begünstigen, da sie
die Schleimhäute schädigt und den Bakterien so das Eindringen in den
Körper erleichtert. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission
(STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin Menschen mit chronischen
Erkrankungen wie Asthma, COPD oder Diabetes sowie allen über
60-Jährigen eine Pneumokokken- und eine Grippe-Impfung.

Informationsdefizit für schlechte Impfraten verantwortlich
Wichtigster Grund für die niedrigen Impfraten sind fehlende
Informationen auf Seiten der Patienten. Rund 90 Prozent der
ungeimpften Studienteilnehmer gaben an, noch nie von der
Pneumokokken-Impfung gehört zu haben. Jeder Zweite beklagte ein
Informationsdefizit bezüglich der Grippe-Impfung. Eine Schlüsselrolle
bei der Information der Patienten kommt dem Hausarzt zu. Drei Viertel
der geimpften Teilnehmer ließen sich auf seine Empfehlung hin gegen
Pneumokokken impfen. Um die geringen Impfraten zu steigern, seien
neben der ärztlichen Beratung auch staatliche Impfprogramme und
Impfkampagnen in den Medien eine wichtige Maßnahme, so die Autoren
der Studie. Die Impfstoffe sind gut verträglich, die Kosten werden
für die genannten Risikogruppen von den Krankenkassen übernommen.

Weitere Informationen rund um das Thema Impfen bei:
Impfen Aktuell
Ober-Ramstädter-Straße 96, 64367 Mühltal
Internet: www.impfenaktuell.de
E-Mail: info@impfenaktuell.de
Ärztliche Telefonsprechstunde montags von 14 bis 17 Uhr
unter der Telefonnummer 06151 / 13699 25.

Originaltext: Impfen aktuell
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29712
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29712.rss2

Pressekontakt:
Dominik Schwaibold
Tel. (06151) 36087 26
E-Mail: dominik.schwaibold@circlecomm.de


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