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Börnsen: "Völker, hört die Signale!"

Geschrieben am 29-07-2008

Berlin (ots) - Der kultur- und medienpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB erklärt:

Konrad Adenauer - ein DDR-Politiker? Die Mauer - von den
Alliierten erbaut? Erich Honecker - ein Verfechter der Demokratie?
Die DDR - ein sozialer Kuschelstaat? Die Unterschiede zwischen
Demokratie und Diktatur - weitgehend unbekannt.

Erschreckend und alarmierend sind die Ergebnisse der Studie der FU
Berlin zum Kenntnisstand der Schüler in West und Ost über die DDR.
Und sie ist ernst zu nehmen: Ihre Verfasser, Monika Deutz-Schroeder
und Klaus Schroeder haben in einer wissenschaftlich unumstritten
hohen Qualität die Studie durchgeführt.

Am wenigsten wissen die Schüler Berlins über die Diktatur der DDR.
Ausgerechnet hier, wo Mauer und Stacheldraht die Teilung Deutschlands
wie im Brennglas sichtbar und fühlbar machten, wo Familien in einer
Stadt lebten und dennoch mittels staatlicher Willkür der DDR
auseinander gerissen waren, werden die diktatorischen und repressiven
Seiten der DDR am wenigsten gesehen und beurteilt. Aber auch im
Westen der Bundesrepublik sind große Bildungslücken über die DDR
festzustellen. In den Schulen steht die DDR-Diktatur überwiegend
nicht im Lernprogramm. Die Folgen liegen auf der Hand: Wie sollen
Freiheit und Demokratie in Zukunft bewahrt werden, wie sollen die
Feinde der Demokratie erkannt werden, wenn keine Bewertungsmaßstäbe
für ein diktatorisches System erlernt werden?

Wir sind uns mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee einig,
dass in den Schulen eine stärkere Auseinandersetzung mit der
DDR-Diktatur zu führen ist, dass die Fakten über Mauertote und
Stasispitzel vermittelt werden müssen und der Verharmlosung der
DDR-Diktatur ein Riegel vorgeschoben werden muss. Dafür müssen die
Lehrpläne ergänzt werden, aber auch die Einstellung vieler
Geschichtslehrer in West und Ost zur DDR muss sich ändern.
Konsequent muss der Diktaturcharakter der DDR in den Mittelpunkt der
Behandlung der Teilungsgeschichte unseres Landes gestellt werden.

Auch gilt es, die Vertreter der Zivilgesellschaft wie die Stiftung
Aufarbeitung, die Bundeszentrale für politische Bildung oder die
Deutsche Gesellschaft e.V. in die Lage zu versetzen, breit angelegte
Programme aufzulegen, die die Kenntnisse über die DDR-Diktatur weit
in die Gesellschaft hinein vermitteln. Für die Politik heißt es, nie
nachzulassen beim Benennen der Strukturen, Netzwerke, Mechanismen und
Instrumente des SED-Unrechtsstaates. Wir dürfen die
Auseinandersetzung mit der zweiten deutschen Diktatur nicht dem
Schönreden der Ewiggestrigen und dem Verschleiern der politischen
Verharmloser überlassen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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