Papierfabrik Hermes stellt Antrag auf Insolvenz
Geschrieben am 29-07-2008 |
Düsseldorf/Neuwied (ots) -
- Antrag auf Insolvenz wegen steigender Energie- und Rohstoffkosten unvermeidbar - Verhandlungen von möglichen neuen Investoren mit Energieversorger gescheitert - Kerngeschäft der Curtis-Gruppe von Insolvenz unberührt - Konzentration auf profitables Kerngeschäft und Trennung von energieintensiver Papierproduktion - Curtis-Gruppe steht in keinerlei Verbindung zur insolventen Papierfabrik Curtis Fine Papers mit Sitz in St. Andrews (Schottland)
Hohe Energiekosten verhindern Zukunft der Hermes Papierfabrik
Die Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG Düsseldorf, ein Hersteller von Recycling-Papier und 100prozentige Tochtergesellschaft der Curtis 1000 Europe AG hat heute Morgen beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz gestellt. Bei Hermes haben vor allem externe Faktoren wie rasant gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie der niedrige Dollarkurs bei gleichzeitig sinkenden Abgabepreisen Umsatz und Ergebnis im vergangenen Jahr stark belastet. Die Muttergesellschaft Curtis 1000 Europe AG hatte die Papierfabrik Hermes daraufhin erfolgreich neu ausgerichtet und im Zuge einer Fokussierung auf das Kerngeschäft bereits eine Veräußerung der Papierfabrik erwogen. Die Papierfabrik Hermes hat ihren Sitz seit 1911 in Düsseldorf und produziert derzeit mit rund 100 Mitarbeitern am Standort hochwertiges Druck- und Kopierpapier aus Altpapier.
Durch drastisch steigende Energiepreise blieb Hermes nach der erfolgreichen Neuausrichtung in den vergangenen Monaten stark unter Druck. Die Curtis-Gruppe forcierte daher intensive und vielversprechende Verhandlungen mit einem möglichen neuen Investor über einen Verkauf der Papierfabrik Hermes. Gespräche des Investors mit dem lokalen Energieversorger, die mit dem Ziel geführt wurden, zu einer Einigung über planbare Energiepreise zu gelangen, scheiterten bedauerlicherweise am Montag endgültig. Eine wirtschaftliche Fortführung der Papierfabrik war aufgrund der deutlich höheren Preisforderung seitens des Energieversorgers für den potentiellen Investor nicht darstellbar. Und dass, obwohl der Investor einer maßvollen Erhöhung der bereits extrem hohen Energiepreise zugestimmt hätte.
Hintergrund der finanziellen Schwierigkeiten der traditionsreichen Düsseldorfer Papierfabrik sind die seit Jahren steigenden Energiepreise. So haben sich allein die Energiekosten im Vergleich zum Jahr 2004 verdoppelt und übersteigen bei weitem die Arbeitslöhne. Trotz umfangreicher Restrukturierungen, einer strategischen Neuausrichtung des Produktprogramms und energiesparender Maßnahmen ist die Insolvenz nicht zu vermeiden. Die Produktion musste bereits eingestellt werden. Eine Weiterführung des Betriebs durch den Insolvenzverwalter wird nur möglich sein, wenn sich der Energieversorger verhandlungsbereit zeigen sollte.
"Wir haben in den vergangenen Wochen und Tagen alles dafür getan, eine Lösung für das Unternehmen zu finden und haben dazu konkrete Verhandlungen mit neuen Investoren geführt", sagte Carsten Lemke, Geschäftsführer der Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG. "Die mangelnde Bereitschaft unseres Energieversorgers, einem traditionsreichen Düsseldorfer Papierhersteller auch in Zukunft Energie zu kalkulierbaren und stabilen Preisen zur Verfügung zu stellen, hat potenzielle neue Eigentümer letztlich abgeschreckt. Im Rahmen der Insolvenz wird jetzt ein klarer Schnitt gezogen. Es besteht begründete Hoffnung, dass ein Insolvenzverwalter Arbeitsplätze bei Hermes retten kann", sagte Lemke.
"Die Curtis 1000 Europe AG hat Hermes vor fünf Jahren aus dem Besitz der RWE Umwelt übernommen und den traditionsreichen Papierhersteller in den Folgejahren fit für die Zukunft gemacht. Unser Ziel war es, das Unternehmen gemeinsam mit der Hermes-Geschäftsführung in eine gesicherte Zukunft zu führen. Letztendlich konnte das Unternehmen aber weder die horrenden Energiepreise stemmen, noch erhielt es ausreichend Zugriff auf Fremdkapital", sagte Ingo Hafner, Vorstandsvorsitzender der Curtis 1000 Europe AG. "Trotz Verhandlungen bis zur letzten Minute blieb nur die Insolvenz als Lösung für Hermes. Diesen Schritt mussten wir auch gehen, um negative Auswirkungen auf die gesamte Curtis-Gruppe und ihres Kerngeschäfts zu vermeiden", sagte Hafner.
Der Insolvenzantrag ist unvermeidlich wie verantwortungsvoll, denn er sichert die finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Curtis-Gruppe. Das Kerngeschäft der Curtis-Gruppe ist weiter profitabel und wird durch diese Entscheidung gestärkt. Deshalb plant die Curtis-Gruppe die vollständige Trennung von der energieintensiven Papierproduktion.
Die Insolvenz der Papierfabrik Hermes GmbH & Cie. KG wird zu Belastungen im Konzernabschluss 2008 der Curtis 1000 Europe AG in Höhe von ca. 18,5 Millionen EUR führen. Hierdurch wird der positive Ergebniseffekt aus der Erstkonsolidierung der Papierfabrik Hermes & Cie. KG im Jahre 2003 wieder neutralisiert. Der Einzelabschluss 2008 der Curtis 1000 Europe AG könnte in Höhe von ca. 4,7 Millionen EUR belastet werden. Der Ergebniseffekt für den Einzelabschluss der Curtis 1000 Europe AG führt bei dieser nicht zum Verlust der Hälfte des Grundkapitals.
Am 24. Juli 2008 hatte mit der Curtis Fine Papers aus St. Andrews (Schottland) eine weitere traditionsreiche Papierfabrik Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Curtis Fine Papers ist nicht zur deutschen Curtis-Gruppe gehörig und steht auch sonst in keinerlei Geschäftsbeziehung zur Curtis-Gruppe.
Über Curtis 1000 Europe AG
Die Curtis 1000 Europe AG ist eine an der Frankfurter Börse gelistete deutsche Gesellschaft mit zwei Papierfabriken und einer starken Briefumschlagproduktion in Deutschland, Luxemburg und Polen sowie einer umfangreichen Vertriebsorganisation in Westeuropa. Darüber hinaus ist Curtis der einzige lizenzierte Verarbeiter für die Herstellung und Vermarktung des Materials DUPONT(TM) TYVEK(R) für Verpackungsmittel und Briefumschläge in Europa.
Originaltext: CURTIS 1000 Europe AG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9649 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9649.rss2 ISIN: DE0005431001
Pressekontakt: Roland Leithäuser CNC - Communications & Network Consulting AG Tel.: +49 (0) 2631 898 106 Mobil: +49 172 81 86 144 Email: roland.leithaeuser@cnc-communications.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
150451
weitere Artikel:
- Vectron: Halbjahreszahlen im Rahmen der Erwartungen / Unterjährige Umsatzverschiebung - Auftragsbestand und Auftragseingang in Rekordhöhe - Rohmarge mit 63% konstant - Stark gestiegener Exportanteil - Fertige Lösung für Fiskalchipeinführung -------------------------------------------------------------------------------- ots.CorporateNews übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt der Mitteilung ist das Unternehmen verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Bilanz Münster, den 29.07.2008 (euro adhoc) - Die Vectron Systems mehr...
- Fannie Mae Einlösung Washington (ots/PRNewswire) - Fannie Mae (NYSE: FNM) löst den Kapitalbetrag der folgenden Wertpapieremission am unten angegebenen Einlösungstermin zu einem Einlösungspreis ein, der 100 Prozent der eingelösten Kapitalsumme zzgl. von darauf bis zum Tag der Einlösung aufgelaufenen Zinsen entspricht: Kapital- Wertpapier- Zins- Fälligkeits- CUSIP Einlösungs- summe art satz termin termin 40.000.000 USD MTN 5,970 % 8. August 3136F7P43 8. August mehr...
- euro adhoc: Westag & Getalit AG / Quartals- und Halbjahresbilanz / Gute Umsatzentwicklung; Ergebnis vor EE-Steuern im ersten Halbjahr + 16,8 % -------------------------------------------------------------------------------- Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- 29.07.2008 Trotz einer abgeschwächten Konjunktur konnte die Westag & Getalit AG die Umsätze im ersten Halbjahr 2008 um 5,9 % auf 116,3 Mio. EUR steigern (Vorjahr 109,9 Mio. EUR). Der Exportumsatz stieg um 4,2 % auf 29,3 Mio. EUR (Vorjahr mehr...
- euro adhoc: D+S europe AG / Korrektur: Veröffentlichung gemäß § 26 WpHG Abs. 1 Satz 1 mit dem Ziel der europaweiten Verbreitung -------------------------------------------------------------------------------- Stimmrechtsmitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Angaben zum Mitteilungspflichtigen: ----------------------------------- Name: RBC Holdings (Channel Islands) Limited Sitz: St. Peter Port, Guernsey, GY1 3BQ Staat: Channel Islands Angaben zum Emittenten: ----------------------- Name: mehr...
- Der Pfandbrief - ein Vorbild für die US-Regierung / - US-amerikanische Covered Bonds rücken in den Fokus Berlin (ots) - "Es bedurfte einer gravierenden Finanzkrise, damit nun auch die US-Regierung und die US-Banken die positiven Effekte eines Pfandbriefsystems für die Versorgung der Bevölkerung mit Immobilienkrediten und die Beschaffung von Liquidität für die finanzierenden Banken erkannt haben", so Louis Hagen, Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Vorstandes des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zur Veröffentlichung von Leitlinien für US-amerikanische Covered Bonds durch das dortige Finanzministerium am Montag. Die vier größten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|