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Westfalenpost: Tarifliche Turbulenzen

Geschrieben am 01-08-2008

Hagen (ots) - Bei Lufthansa drohen schon neue Streiks
Von Sven Nölting
Das Ende des Streiks, die absehbare Normalisierung des Flugverkehrs
und ein fairer Lohnkompromiss: Eigentlich ist die schnelle
Tarifeinigung bei der Lufthansa eine durchweg gute Nachricht für
Beteiligte und Betroffene. Die Passagiere können bald wieder auf
pünktliche Flüge hoffen. Die Beschäftigten erhalten einen
überdurchschnittlichen Tarifaufschlag. Die Lufthansa hat sich mit
längerer Laufzeit und niedrigem Nachschlag gegen die Folgen der
Öl-preisexplosion abgesichert.
Also eine Lösung, mit der alle Seiten leben könnten, sollte man
meinen. Aber nicht bei der Lufthansa. Die muss - ähnlich wie die Bahn
- gleich an mehreren Tariffronten gegen konkurrierende Gewerkschaften
kämpfen. Und so droht - kaum ist der eine Streit beigelegt - auch
schon der nächste Konflikt. Grund: Der Tarifkompromiss soll auch für
Flugbegleiterinnen gelten. Die aber sind überwiegend bei der
Kleingewerkschaft UFO organisiert. Und die hat den Verdi-Abschluss
schon mal kategorisch abgelehnt und fordert 15 Prozent mehr Geld für
ihre Klientel. Eine abgehobene Forderung, mit der UFO offenbar ihre
Existenzberechtigung gegenüber der großen Schwester Verdi beweisen
will. Fragt sich, warum UFO nicht gleich mit am Verhandlungstisch
saß.
Nun droht der ärgerliche Profilierungsversuch bald in den nächsten
Streik zu münden. Und weil auch der Piloten-Tarifkonflikt bei den
Töchtern noch ungelöst ist, ist ein Ende der tariflichen Turbulenzen
bei der Lufthansa vorerst nicht Sicht.

Originaltext: Westfalenpost
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