Börsen-Zeitung: Das blaue Auge der HSBC, Kommentar zum Halbjahresbericht der HSBC von Norbert Hellmann
Geschrieben am 04-08-2008 |
Frankfurt (ots) - HSBC Holdings hat sich auf eine zwielichtige Kreditklientel in den USA eingelassen und dabei eine Tracht Prügel kassiert. Da der Bankenriese über starke asiatische und europäische Aktivitäten samt einer soliden Kapitaldecke verfügt, gerät er nicht gleich ins Wanken, aber die schöne Optik ist dahin.
Nach sechs Monaten des Banken-Krisenjahrs 2008 weist HSBC einen Gewinn von über 10 Mrd. Dollar aus und ist damit weit von der Krankenstation entfernt. Dennoch stellen sich Aktionäre die Frage, wie viel überzeugender die Leistung des Managements wirken würde, wäre da nicht der Makel von 6,6 Mrd. Dollar Risikovorsorge und 2,9 Mrd. Dollar Verlust im US-Geschäft. So Eric Knight als Frontmann des aktivistischen Aktionärs Knight Vinke, der sich längst zum schärfsten "konstruktiven Kritiker" der Großbank aufgeschwungen hat und folgende Rechnung aufmacht: Seit Anfang 2006 setzte die HSBC 32 Mrd. Dollar im Nordamerikageschäft in den Sand, mehr, als im selben Zeitraum im eigentlichen Heimatmarkt Hongkong und anderen Schwellenländern zusammengenommen verdient wurde.
Mit seinem Anliegen einer strategischen Neuorientierung und der Separierung des US-Geschäfts als Anfang vom Ausstieg stößt Knight beim HSBC-Management weiterhin auf taube Ohren. Angesichts der relativ zur Konkurrenz akzeptablen Kursperformance der HSBC finden sich nicht genügend andere Institutionelle, die Druck auf die HSBC-Spitze ausüben. Tatsächlich konzediert diese, dass die auf den Kauf des Subprime-Spezialisten Household zurückgehende US-Misere anhalten und bis auf weiteres eine Ertragsbremse für den Konzern darstellen wird.
Eine Aufgabe oder der Verkauf ihres derzeit mehr oder weniger wertlosen Konsumfinanzierungs- und Hypothekengeschäfts in den USA kommt für die HSBC nicht in Frage, zumal sie damit den Offenbarungseid einer verfehlten geografischen Diversifizierungspolitik leisten würde. Das Problem ist aber nicht der zu Dekadenbeginn erfolgte Gang in die USA per se, sondern die damals schon heftig kritisierte Wahl eines Kaufobjektes, dessen spezifische Risiken der HSBC-Führung gänzlich fremd waren. Reichlich Erfahrungen im Umgang mit sparfreudigen Asiaten und deren Zahlungsmoral sind wenig dazu geeignet, um aus einem amerikanischen Ghetto wieder heil herauszufinden.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
151422
weitere Artikel:
- Sony Ericsson bringt mit dem Zeemote(TM) JS1-Controller neue Qualität für Mobiles Spielen Bedford, Massachusetts (ots/PRNewswire) - - Erste Vermarktung durch Sony Ericsson - Dank Promotion-Aktion im niederländischen Einzelhandel sind Kunden des Mobiltelefons W760i beim Mobilen Spielen ganz vorne dabei Zeemote(TM), Inc. (http://www.zeemote.com/), die Hersteller intelligenter Wireless Controller für Mobilgeräte, und Sony Ericsson, gaben heute eine Partnerschaft bekannt, um für das W760i Spiele zu realisieren, die fast Konsolenniveau erreichen. Als Weltpremiere wird Sony Ericsson den Zeemote(TM)-JS1-Controller mit mehr...
- Europäische Handy-Nutzer mit mehreren SIM-Karten geben laut Nielsen mehr Geld aus Hamburg (ots) - In einer schwächeren Konjunktur können zusätzliche SIM-Karten sowohl Mobilfunkbetreibern als auch Kunden zugute kommen Angesichts der erwarteten Konjunkturabkühlung rechnen Mobilfunkbetreiber jetzt mit Gesamtjahresumsätzen am unteren Ende ihrer Prognosen. Die Mobilfunkriesen, die kürzlich die Ergebnisse für ihr 2. Quartal bekannt gaben, haben sich aber als kreativ erwiesen, indem sie als Reaktion auf die Konjunkturschwäche sowie den wachsenden Wettbewerb in Europa mehr SIM-Karten auf den Markt gebracht haben. Laut mehr...
- 47% der Krankheitskosten entstehen im Alter Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, entstanden im Jahr 2006 bei der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren Krankheitskosten von rund 111,1 Milliarden Euro. Damit entfielen 47% der gesamten Krankheitskosten in Deutschland auf ältere Menschen. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der Krankheitskostenrechnung, einem Rechensystem des Statistischen Bundesamtes, das die ökonomischen Konsequenzen von Krankheiten für die deutsche Volkswirtschaft abschätzt. Über alle Altersgruppen hinweg summierten sich die Krankheitskosten mehr...
- Jede vierte Familie in Deutschland hat einen Migrationshintergrund Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte im Jahr 2007 in Deutschland von den insgesamt knapp 8,6 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern im Haushalt gut jede vierte Familie (27%) einen Migrationshintergrund. Dieser Anteil war im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) mit 30% mehr als doppelt so hoch wie in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) mit 14%. Familien mit Migrationshintergrund sind Eltern-Kind-Gemeinschaften, bei denen mindestens ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit mehr...
- CONVENDO und HQ präsentieren "blended learning" für den Vertrieb / Individuell zugeschnittenes Weiterbildungskonzept für Vertriebsmitarbeiter in Unternehmen Riederau (ots) - Unternehmen mit einer großen Vertriebs- und Mitarbeiterstruktur können ihre Mitarbeiter durch die Kooperation von CONVENDO Akademie für Vertrieb (CAV) und HQ direkt am Arbeitsplatz qualifizieren. Sie haben die Möglichkeit, ihren Mitarbeitern eine Ausbildung zum zertifizierten Vertriebsfachwirt (CAV), Key Account Manager (CAV) oder Vertriebsleiter (CAV) anzubieten. Die Inhalte der Ausbildung stellt die CONVENDO zusammen. Die Vermittlung der Inhalte bis an den Arbeitsplatz organisiert die HQ Interaktive Mediensysteme GmbH mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|