(Registrieren)

Kölnische Rundschau: zu Clement

Geschrieben am 05-08-2008

Köln (ots) - Nicht um jeden Preis

CLAUDIA LEPPING

Die Aktion "Rettet Clement" läuft. Doch die SPD wird
sich nicht entleiben, um den ehemaligen Superminister und
Ministerpräsidenten in ihren Reihen zu halten. Das ist im
Kern die Botschaft. Die Parteispitze will schnellstens die Regie in
der Causa Clement wiedererlangen.
Und zwar nicht nur förmlich, indem sie dem Parteiausschlussverfahren
als Verfahrensbeteiligte beitritt. Sondern auch inhaltlich
- um zu vermeiden, dass sich Clement durchsetzt und die Entscheidung
über sein politisches Schicksal zur längst fälligen
Richtungsentscheidung der Sozialdemokratie erhöht.
Die SPD will Clement nur unter Umständen retten; sich selbst
hingegen mit aller Macht. Es hängt allein von Clement ab,
diese Verhältnismäßigkeit anzuerkennen und öffentlich
einzugestehen. Er will aber nicht. Wohl auch aus Sturheit lehnt er
das Friedensangebot ab, eine Rüge zu akzeptieren. Es entspringt
seiner tiefsten Überzeugung, wenn er den Genossen
abverlangt, den Atomausstieg rückgängig zu machen oder die
Finger von der Linkspartei zu lassen.
Hier gibt es für ihn keine Kompromisse. Dafür der unverhohlene Rat,
die SPD lieber gar nicht zu wählen. Ein aufrechter Politiker. Ein
Zuchtmeister, der die Partei zur Einsicht nötigen
will. Doch die SPD wird nicht über den Stock springen, den
ihr Clement hinhält. Sie scheut einmal mehr die Entscheidung
- für oder gegen die Fortsetzung der Agenda 2010.
Dabei steht eines unwiederbringlich fest: Wenn Clement
gehen muss, kann Frank-Walter Steinmeier nicht Kanzlerkandidat
werden. Die letzte Glaubwürdigkeit wäre dahin, wenn der Vizekanzler
den Wahlkampf mit jener Reformpolitik anführte, für die Clement
abgestraft wurde.
Andererseits hat Kurt Beck miserable Karten, wenn er
doch noch selbst kandidieren wollte: Es ist die Frage erlaubt,
ob nicht er die Spaltung seiner Partei beförderte. Ob nicht er
der SPD schadete, als er drei Tage vor der Hessen-Wahl das
bis dato verschmähte rot-rot-grüne Bündnis auf Landesebene salonfähig
erklärte. Vieles spricht dafür.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

151432

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: CDU-Generalsekretär Pofalla greift Steinmeier frontal an: "In Hessen geht es um die Glaubwürdigkeit des möglichen Kanzlerkandidaten" Düsseldorf (ots) - Die CDU rückt den mutmaßlichen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier ins Zentrum ihrer Angriffe auf den Koalitionspartner. Vor allem im Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit der SPD in Hessen mit der Linkspartei greift CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla Steinmeier scharf an. "Es geht hier nicht nur um Hessen allein, sondern um die Glaubwürdigkeit der gesamten SPD-Führung im Bund, vor allem auch um die des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden und möglichen Kanzlerkandidaten", sagte Pofalla der in Düsseldorf erscheinenden mehr...

  • stern: BND fürchtete Bespitzelung durch CIA Hamburg (ots) - Beim Bundesnachrichtendienst (BND) sorgt man sich, dass der US-Geheimdienst CIA sensible Daten über Mitarbeiter der BND-Auswertungsabteilung in Berlin-Lichterfelde erhalten haben könnte. Das berichtet das Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Die mögliche Sicherheitslücke betrifft das System für eine so genannte biometrische Zugangskontrolle zu dem BND-Standort, das eine Bochumer Firma geliefert und installiert hatte. Sie gehört seit Februar 2004 einem US-Unternehmen mit auffälliger Nähe zur mehr...

  • Kein Steuergeld für Spritfresser / Greenpeace fordert vom Finanzminister eine Reform der Dienstwagenbesteuerung Berlin (ots) - , 05. 8. 2008 - Vor dem Bundesfinanzministerium protestieren heute 25 Aktivisten von Greenpeace für eine ökologische Reform der Besteuerung von Firmen- und Dienstwagen. Neben der Einfahrt zum Gebäude haben sie eine Plakatwand angebracht mit der Forderung: "Kein Steuergeld für Klimaschweine - Dienstwagenbesteuerung modernisieren!", davor steht eine schwere Limousine als Sinnbild für besonders verbrauchsstarke Dienstfahrzeuge. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hält bisher an der geltenden Regelung fest, die Unternehmen mehr...

  • "Höchste Zeit für ein gemeinsames Zeichen der Solidarität" Bevollmächtigter fordert EU zur Aufnahme irakischer Flüchtlinge auf Hannover (ots) - Zu einem "gemeinsamen Zeichen der Solidarität" fordert der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Stephan Reimers, die morgen in Brüssel tagenden Justiz- und Innenminister der EU-Mitgliedsstaaten auf. Nachdrücklich unterstütze die EKD die Initiative von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, schutzbedürftige irakische Flüchtlinge in der Europäischen Union aufzunehmen. Angesichts der weiterhin angespannten Sicherheits- und Menschenrechtslage im Irak und der prekären Lebensumstände mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Sportausschuss-Vorsitzender Danckert greift DOSB-Generalsekretär Vesper an Köln (ots) - Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert (SPD), hat den Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, scharf kritisiert. "Ich finde es merkwürdig, dass der DOSB in Gestalt seines Generalsekretärs Erklärungen anbietet, anstatt Forderungen aufzumachen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Allein Vespers Vergleich verbietet sich schon. Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten. Wir sprechen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht