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stern.de: Wirtschaftsweiser Bofinger will Abschwung mit Steuerschecks bekämpfen

Geschrieben am 05-08-2008

Hamburg (ots) - Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat die
Ausgabe von Steuerschecks vorgeschlagen, um den Abschwung in
Deutschland zu bekämpfen. "Der Bürger bekommt so einmalig zusätzliche
Mittel vom Staat", sagte Bofinger zu stern.de, dem Online-Magazin der
Hamburger Zeitschrift stern. Bei so genannten Steuerschecks handelt
es sich um eine einmalige finanzielle Unterstützung der Bürger - in
den USA sind sie seit Jahren als konjunkturpolitische Maßnahme
üblich.
 
Gerade zum Jahresende ist eine solche Maßnahme nach Ansicht von
Bofinger sinnvoll. "Viele Bürger erwartet angesichts der stark
gestiegenen Energiepreise eine hohe Nachzahlung", sagte das Mitglied
des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung. "Die negativen Wirkungen auf die Konjunktur könnten
durch Steuerschecks erheblich abgemildert werden." Zudem könnten die
Zuwendungen so ausgestaltet werden, dass "sie auch den Verbrauchern
zugute kommen, die gar keine Steuern zahlen".
 
Am Dienstag war bekannt geworden, dass die deutsche Wirtschaft im
zweiten Quartal 2008 um ein Prozent geschrumpft ist. Für das kommende
Jahr prognostiziert der Wirtschaftsweise eine Stagnation in
Deutschland. "Der Aufschwung ist vorbei - ich erwarte für 2009 ein
Nullwachstum", sagte der Würzburger Professor. Die positiven Impulse
aus dem Ausland würden ausbleiben und "gleichzeitig fehlt Deutschland
die Kraft, aus sich selbst heraus zu wachsen".
 
Bofinger fordert zudem ein weltweites Konjunkturprogramm. "Wir
brauchen auf internationaler Ebene eine viel stärkere Kooperation",
sagte er. Länder mit hohen Devisenreserven wie China, Japan und
Frankreich "könnten sich überlegen, ob sie gemeinschaftlich ein
Programm auflegen, um die Weltwirtschaft zu stimulieren".
 
Als Beispiel nennt Bofinger China: Dort könnte angesichts der
massiven Umweltprobleme ein Programm zum verstärkten Umweltschutz
organisiert werden, erläuterte er. "Die notwendige Technologie dafür
könnte aus dem Westen importiert werden. Damit würden zwei Fliegen
mit einer Klappe geschlagen."
 
Ein solches Programm ist laut Bofinger auch deshalb notwendig, weil
die US-Wirtschaft angesichts der Immobilienkrise als "Lokomotive der
Weltwirtschaft vorerst ausfallen wird".

Das gesamte Interview lesen Sie unter www.stern.de/bofinger.
 

 

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: stern.de-Redakteur Marcus Gatzke 040/3703-3877


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