WAZ: Echter Fortschritt - Kommentar von Sigrid Krause
Geschrieben am 05-08-2008 |
Essen (ots) - Nein, es geht nicht darum, den Leistungsdruck in die erste Klasse zu verlegen. Im Englisch-Unterricht für I-Dötzchen gilt das SSS-Prinzip: Singen, Spielen, Sprechen. Grammatik gibt es später, Noten nur zwischen fünf Linien. Ansonsten gilt das vierte "S": der Spaß am Entdecken und Erproben neuer Wörter und Laute. Kinder lieben das.
Diese Lust am Lernen früh zu wecken und sie zu pflegen, ist die zentrale pädagogische Aufgabe der Zukunft. Dazu gehört auch, dass Lehrerinnen erkennen, welches Kind auf welchem Lern-Level startet und wie es voran kommt. Gutes Lernen im Gleichschritt geht nicht.
Neu ist das alles nicht: Seit 1919 gibt es in den Waldorfschulen gute Erfahrungen mit dem frühen, kindgerechten Einstieg in fremde Sprachen. Dass es fast 90 Jahre dauerte, bis diese Erkenntnisse allen Kindern zugute kommen, ist nicht zu fassen. Dass es jetzt endlich geschieht, ist gut.
Wichtig ist nun, nicht die aus den Augen zu verlieren, die schon mit der ersten "Fremdsprache" Deutsch überfordert sind; die gibt es ja nicht nur unter Kindern ausländischer Eltern. Jedes so zu fördern, dass es in beiden Sprachen mitreden kann, ist eine große Aufgabe. Eine, die lohnt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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