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Neues Deutschland: Lafontaines Kandidatur für die Landtagswahl im Saarland

Geschrieben am 10-08-2008

Berlin (ots) - Man kann nicht sagen, dass Oskar Lafontaine
irgendjemanden im Unklaren lässt. Sein einstiger Azubi Heiko Maas von
der SPD weiß seit dem Wochenende Bescheid - und sein Nachfolger im
Amt in der Saarbrücker Staatskanzlei, Peter Müller von der CDU, auch.
Lafontaine will es noch einmal auf ganzer Linie wissen. Er ist
Ko-Parteivorsitzender und Ko-Fraktionschef der LINKEN - nun kämpft er
um den Ministerpräsidentensessel am westlichsten Rand der Republik.
 Es ist nicht gerade Ausdruck von Genügsamkeit, wenn einer in
Bundes- und Landtagswahlen gleichzeitig - oder auch zeitversetzt um
ein, zwei Wochen - als jeweiliger Spitzenkandidat antritt. Was auch
ganz nebenbei die Stichelei von Maas immer wieder nährt, der
Saarländer wolle nicht wirklich Ministerpräsident daheim werden.
Doch, das will er. Auch weil Lafontaine weiß, die Chance für Rot-Rot
ist vermutlich für absehbare Zeit im Westen nur im Saarland gegeben.
Maas hat diese Konstellation ausdrücklich nicht ausgeschlossen -
allerdings nur mit sich selbst an der Spitze. Schon lange zieht es
den Youngster in die Staatskanzlei, in der Müller unbedingt bleiben
will, und Lafontaine hat diebische Freude daran, dies alles
durcheinanderzuwirbeln. Verständlich. Nur, für den angestrebten
Politikwechsel braucht es mehr als Spaß, nämlich Verbündete. Die
Zeiten absoluter Mehrheiten, die Lafontaine wie Müller noch genossen
haben, gehen inzwischen selbst in Bayern ihrem Ende entgegen.

Originaltext: Neues Deutschland
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Neues Deutschland
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Telefon: 030/29 78 1711 bzw. - 1721


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