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Caritas: Debatte zu Hartz IV fehlgeleitet

Geschrieben am 01-06-2006

Berlin (ots) - Als fehlgeleitet bezeichnet der Deutsche
Caritasverband (DCV) die aktuelle Debatte zu Hartz IV. "Es wird der
Eindruck erweckt, als ob die gestiegenen Kosten für das
Arbeitslosengeld II durch einen massenhaften Anstieg des Missbrauchs
entstanden sind. Dafür gibt es aber keinerlei gesicherte
Erkenntnisse", widerspricht Peter Neher, Präsident des DCV.

Die Umsetzung der Reform brauche weit mehr Zeit, als die
Bundesregierung in ihren Planungen zugrunde gelegt hat. Das
Fallmanagement sei nach wie vor ungenügend. Zudem nähmen heute viele
Geringverdiener ihre gesetzlich verbrieften Ansprüche auf ergänzendes
Arbeitslosengeld II wahr. "Dies aber als Missbrauch zu bezeichnen,
ist unlauter" so Neher. Früher hätten Geringverdiener oftmals aus
Scham auf ergänzende Sozialhilfe verzichtet oder diese aus Unkenntnis
nicht beantragt.

Schon jetzt gibt es die Möglichkeit, empfindliche Sanktionen für
Arbeitslose zu verhängen, die eine zumutbare Arbeit ablehnen. Die
Vorstellung, man könne die Langzeitarbeitslosigkeit durch eine
weitere Verschärfung der Sanktionen bekämpfen, ist aus Sicht der
Caritas irrig.

Die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland zeigt,
dass es zu wenig Arbeitsplätze insbesondere für gering Qualifizierte
gibt. Der Deutsche Caritasverband setzt sich dafür ein,
Kombilohnsysteme jetzt in Großversuchen zu erproben, die
Langzeitarbeitslosen mit spezifischen Vermittlungsproblemen eine neue
Chance bieten. Einzelne Bundesländer sind hierzu bereit.

Kontakt: Prof. Dr. Georg Cremer, Generalsekretär, Telefon: 0761
200-216, E-Mail: georg.cremer@caritas.de


Originaltext: Deutscher Caritasverband e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50773
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50773.rss2

Pressekontakt:

Herausgegeben von
Deutscher Caritasverband e. V., Berliner Büro - Pressestelle
Redaktion: Claudia Beck (verantwortlich)
Telefon: 030 284447-42, E-Mail: pressestelle@caritas.de


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