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Börsen-Zeitung: Positive Anzeichen bei UBS, Kommentar von Andreas Kälin zum Zwischenbericht der schweizerischen Großbank UBS

Geschrieben am 12-08-2008

Frankfurt (ots) - Die Unsicherheit um die Großbank UBS bleibt
groß. Das zeigt schon die Kursreaktion nach dem jüngsten
Zwischenbericht. Nachdem die Aktie anfänglich bis zu fast 4% gewann,
ging sie mit einem Minus von 2,4% aus dem Handel. Seit Ausbruch der
Kreditkrise ging kein Kelch an der UBS vorbei. Sie gehört zu jenen,
die mit die größten Abschreibungen auf hochriskante Anlagen im
US-Immobilienmarkt vornehmen mussten.

Der Reputationsschaden stieg weiter infolge der
Auseinandersetzungen mit den US-Behörden, die der UBS vorwarfen, bei
Steuerbetrug behilflich gewesen zu sein oder Kunden Auktionsanleihen
als liquide Anlagen angedreht zu haben, obwohl sie es schon längst
nicht mehr waren. Wie stark die Reputation gelitten hat, zeigt die
Tatsache, dass Kunden im zweiten Quartal netto 44 Mrd. sfr an Geldern
abzogen.

Über Nacht ist der Reputationsschaden nicht zu beheben, das weiß
die UBS-Führung. Wichtig ist vorerst, dass die Bank sich aus den
Schlagzeilen schafft, sich von der negativen Publizität löst.
Positive Anzeichen sind zu sehen: Die UBS hat sich hinsichtlich
besagter Auktionsanleihen dank eines Vergleichs mit den Behörden aus
der Schusslinie genommen. Für den Umbau des Verwaltungsrats, dem
mangelnde Fachkenntnisse vorgeworfen wurden, wurden inzwischen
kompetente, angesehene Kandidaten gewonnen. Die Kapitalbasis wurde so
gestärkt, dass die UBS bereits wieder die am besten gepolsterte
europäische Großbank ist.

Die UBS zeigt, wie Präsident Peter Kurer stolz betont, dass sie
ihre Probleme selber lösen kann, "eines nach dem anderen". Trotzdem:
Wohin der Weg der UBS geht, bleibt unklar. Sie will die drei
Geschäftsbereiche nun als selbständige Einheiten führen. Im Markt
wurde diese Neustrukturierung begrüßt, weil sie es ermögliche, die
Investmentbank zu verkaufen. Dass Analysten und Investoren dieses
Thema von Neuem aufs Tapet bringen, obwohl die Bankführung
Verkaufsabsichten erneut dementiert hat, zeigt zweierlei.

Erstens ist man nicht überzeugt von einer Strategie, die am
Investment Banking festhalten will. Zweitens glaubt man wohl auch dem
Management nicht so recht, dass es tatsächlich von einem Mehrwert
stiftenden Nutzen der Investmentbank überzeugt ist.

(Börsen-Zeitung, 13.8.2008)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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